Im Skandal um das ehemalige Geldtransportunternehmen Heros ist Anklage gegen vier Hauptbeschuldigte erhoben worden. Die Zentralstelle für Wirtschaftsstrafsachen der Staatsanwaltschaft Hannover hat gegen den ehemaligen Inhaber, zwei Niederlassungsleiter und einen Prokuristen der Unternehmensgruppe Heros Anklage vor der Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Hildesheim erhoben. Dies teilte Oberstaatsanwalt Manfred Knothe mit.
Die Anklage umfasst 282 Straftaten
Den Beschuldigten würden gemeinschaftliche gewerbsmäßige Untreue, Bankrott und Insolvenzverschleppung vorgeworfen. "Den Angeschuldigten wird insbesondere die Veruntreuung ihnen zum Zwecke des Transports anvertrauter Kundengelder zur Last gelegt", sagte Knothe. Die Anklage umfasse den Verfahrensschwerpunkt von 282 Straftaten mit einer Gesamtschadenssumme von etwa 250 Millionen Euro.
Der ehemalige Inhaber und die zwei Niederlassungsleiter befinden sich laut Knothe weiterhin in Untersuchungshaft. Mit dem Beginn einer Hauptverhandlung sei noch in diesem Jahr zu rechnen. Das Gesetz siehe für Fälle der gewerbsmäßigen Untreue Freiheitsstrafen von drei Monaten bis zu zehn Jahren vor. Die Staatsanwaltschaft sucht weiterhin in ganz Europa nach dem veruntreuten Geld.