Spielwarenmesse:"Welchen Beruf erlernte Erich Honecker?"

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Rund eine Million Produkte werden in Nürnberg präsentiert. Und es gibt wirklich nichts, was nicht irgendwie zum Spielzeug gemacht werden kann.

Die Internationale Spielwarenmesse in Nürnberg hat am Donnerstag ihre Pforten für die Fachwelt geöffnet. Händler und Einkäufer haben bis zum 6. Februar die Qual der Wahl unter rund einer Million Produkten aus der Welt des Spielzeugs, die von knapp 2800 Ausstellern aus 60 Nationen präsentiert werden.

Im Trend liegen so genannte Cross-over-Spielwaren und Lizenzthemen: Buchhelden werden zu Spielfiguren, Gartenspiele werden matsch- und geländegängig, und die Elektronik hält Einzug in immer mehr traditionelle Spielwaren.

Messechef Ernst Kick rechnet mit 79.000 Besuchern aus 100 Nationen. Branchenexperten zufolge werden auf der Messe etwa 60.000 Neuheiten vorgestellt. Allein diese Innovationen bringen Schätzungen zufolge rund die Hälfte des Jahresumsatzes ein. Das Umsatzvolumen mit traditionellem Spielzeug liegt in Deutschland bei knapp 2,3 Milliarden Euro.

Playmobil produziert in Europa

Wie ein Rundgang über die Messe zeigt, sind die neuen Stars auf den Spielbrettern für viele Kinder alte Freunde: Petterson und sein liebenswerter Kater Findus etwa oder Conni mit der roten Schleife.

Fernsehserien wie "Wunderwelt Wissen" oder "Willi will's wissen" finden sich bald auch in den Spielzeugregalen wieder und heizen das Quiz-Fieber weiter an.

Nicht nur für Ostalgiker ist das "DDR-Quiz" gedacht: "Welchen Beruf erlernte Erich Honecker?", lautet eine der 4400 Fragen rund um die frühere DDR. Immer mehr Platz wird auch Outdoor-Geräten eingeräumt. Vom Plantschbecken und Sandspielzeugen über neue Drachen bis hin zu Schneeschuhen und Schlitten ist die Branche für jedes Wetter gerüstet.

Am Rande der Messe demonstrierten Beschäftigte des Modelleisenbahn-Herstellers Märklin gegen die geplante Produktionsschließung für die Marke Trix in Nürnberg. Ziel sei es, den Abbau von 30 Arbeitsplätzen und die Verlagerung nach Ungarn und China zu verhindern, erläuterte der Betriebsratsvorsitzende Bernd Sickinger. Märklin-Geschäftsführer Ulrich Wlecke verteidigte die Pläne dagegen als "unabänderlich".

Rekordzahlen legte unterdessen der Hersteller der Playmobil-Spielwelten, die fränkische Brandstätter-Gruppe, vor. Die Umsätze der Marke Playmobil wuchsen im vergangenen Jahr um fünf Prozent auf 379 Millionen Euro. Immer mehr Mädchen spielten mit Playmobil, sagte Geschäftsführerin Andrea Schauer.

"Früher waren wir eine reine Jungen-Marke, heute beträgt der Mädchen-Anteil bereits 35 Prozent." Playmobil werde auch weiterhin nicht in China produzieren. "Wir setzen auf Fertigung in Deutschland und Europa", unterstrich Schauer.

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