Spielwarenhändler kritisieren Märklin:Kein schöner Zug

Mitten im Weihnachtsgeschäft hat sich der Modelleisenbahnhersteller Märklin mit seinen Fachhändlern zerstritten.

Die Händler beklagten Umsatzeinbußen, weil die Modellbahnfirma den Verkauf auf eigene Rechnung über das Internet und im werkseigenen Museumsladen stark ausbaue, berichtete die Financial Times Deutschland.

Wegen der Kritik habe es am Dienstag ein kurzfristig einberufenes Treffen der Märklin-Geschäftsführung mit Händlern im Firmensitz in Göppingen bei Stuttgart gegeben.

Märklin war im Mai von den ehemaligen Familiengesellschaftern für rund 30 Millionen Euro an den Finanzinvestor Kingsbridge Capital verkauft worden.

Sonntagsverkauf als Stein des Anstoßes

Vor allem der seit Ende Oktober laufende ausgeweitete Sonntagsverkauf im neuen Märklin-Museumsladen stört dem Bericht zufolge viele Händler. "Dort ist jetzt das ganze Sortiment zu haben, und das zu Preisen, die unseren Bestand entwerten", zitierte die Financial Times Deutschland einen von ihnen.

Weil im Märklin-Museum nicht mehr nur Souvenirs verkauft würden, sondern aktuelle Handelsware, hätten sich Händler an Behörden gewandt, um nachzufragen, ob der Sonntagsverkauf nicht gegen das Ladenschlussgesetz verstoße.

Ein Märklin-Sprecher bestätigte der Zeitung, dass es noch keine endgültige Genehmigung für den umfassenden Sonntagsverkauf gebe. "Wir haben den Antrag schon lange gestellt und gehen davon aus, dass wir die Erlaubnis bekommen", sagte er.

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