Speicherkarten für die Kamera:Kleine statt Große

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SD, microSDHC oder Pro HG Duo HX? Wer eine Speicherkarte für die Kamera kaufen will, kann viel falsch machen. Worauf Sie neben der Geschwindigkeit noch achten müssen.

Wer im Elektromarkt einfach nur nach einer neuen Speicherkarte für die Digitalkamera sucht, kann sich ziemlich verloren vorkommen: Meterlang reihen sich die in Plastikhüllen verpackten Kärtchen (auch Blister genannt) aneinander. Und vom Verkäufer fehlt jede Spur. "Äh, worauf kommt es jetzt eigentlich an? Kann ich irgendein Exemplar nehmen?", fragt sich so mancher Kunde.

Vor dem Kauf einer Speicherkarte sollte klar sein, welche Fabrikate die Kamera nutzen kann. (Foto: Foto: dpa)

Schon zu Hause sollte man klären, welche Art Speicherkarte benötigt wird. Notfalls hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung oder auf eine ältere Karte. Weit verbreitet sind die sogenannten SD-Karten und ihre Abkömmlinge wie SDHC oder auch die in Handys oft zu findende microSDHC.

Es könnte aber auch ein Memory Stick Pro HG Duo HX, M2 oder ein anderes Speicherkarten-Format sein, das benötigt wird. "Wer sich unsicher ist, nimmt einfach die Kamera mit in den Laden", sagt Constanze Clauß vom Photoindustrie-Verband in Frankfurt.

Drei Geschwindigkeitsklassen

Doch mit dem Karten-Typ ist es nicht getan. Bei SDHC-Karten zum Beispiel wird in drei Geschwindigkeitsklassen unterschieden: Class 2, Class 4 und Class 6. Diese Klassifizierungen garantieren jeweils eine Mindestdaten-Transferrate von zwei, vier beziehungsweise sechs Megabyte pro Sekunde.

Eine schnellere Karte als eine mit Class 2 brauche nur, wer mit der Kamera Videos aufnimmt, so Gerry Edwards vom Hersteller Sandisk. Es sei ein verbreiteter Irrglaube, dass moderne Kameras, besonders digitale Spiegelreflex-Modelle, eine schnellere Karte benötigen.

Gedanken sollte sich der Käufer über die Kapazität machen: Manche Kameras können nicht mit aktuellen SDHC-Karten ab vier Gigabyte (GB) zusammenarbeiten, so Computer Bild. Die Zeitschrift hat jüngst 87 Speicherkarten getestet. Soll es eine Karte ab vier GB sein, wirft man vor dem Kauf besser einen Blick in die Bedienungsanleitung der Kamera.

Wer das versäumt hat und nun mit einer scheinbar nutzlosen Karte dasteht, sollte es mit einem Update der Firmware versuchen: einer Auffrischung der Kamerasoftware, wie Clauß rät.

Solche Updates finden sich auf den Webseiten der Hersteller. Allerdings gibt es sie in der Regel für Kameras, die schon mehrere Jahre alt sind, nicht mehr.

Behutsamer Umgang

SDHC ist derzeit mit bis zu 32 GB Speicher erhältlich. Erst vor kurzem hat Sony ebenso große Memory Sticks präsentiert, und auch bei CompactFlash-Karten sind die 32 GB erreicht. Muss es soviel sein? "Wir raten generell, statt einer großen lieber zwei oder drei kleinere Karten zu kaufen", sagt Clauß. "Speicherkarten können auch kaputt- oder verlorengehen." Generell muss man mit Speicherkarten behutsam umgehen. Sie am Strand auszutauschen, ist keine gute Idee. Dort könnte Sand sowohl in die Karte als auch in die Kamera gelangen.

Die Preise für Speicherkarten sind rasant gefallen - ein GB gibt es heute schon für rund sechs Euro. Über den Preis alleine lässt sich im Wettbewerb somit nicht mehr viel erreichen, deshalb werben die Hersteller auch mit den Garantiezeiten: Für viele Karten sind es fünf, teilweise garantieren die Hersteller die Gebrauchsfähigkeit für zehn oder sogar 30 Jahre.

So lange werden wohl die wenigsten ihre Speicherkarten verwenden. Wahrscheinlicher ist es, dass sie in zwei oder drei Jahren wieder neue mit noch mehr Speicher kaufen: SDXC etwa steht für Extended Capacity und ist sozusagen die nächste Generation von SD-Karten.

Der Standard sieht Speicherkarten mit Kapazitäten zwischen 32 GB und zwei Terabyte sowie Transferraten von bis zu 300 MB pro Sekunde vor. Es ist davon auszugehen, dass auch die anderen Formate schneller werden und immer mehr Kapazität bieten.

© Sven Appel, dpa/cf - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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