Siemensaffäre:AUB wirft Schelsky raus

Die Arbeitnehmerorganisation AUB hat offenbar ihren langjährigen Vorsitzenden Wilhelm Schelsky ausgeschlossen.

Einen entsprechenden Beschluss habe der Gesamtvorstand der Arbeitsgemeinschaft Unabhängiger Betriebsangehöriger (AUB) auf seiner Vorstandssitzung am vergangenen Dienstag in Bischofsgrün bei Bayreuth gefasst, berichtete das Magazin Wirtschaftswoche am Donnerstag.

Anklage bis Mitte Juni

Von der AUB selbst war dazu zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Der AUB-Vorstand begründete den Ausschluss dem Magazin-Bericht damit, der frühere AUB-Chef habe der Organisation massiv geschadet: Mit seinen Äußerungen seit seiner Verhaftung habe er zugegeben, dass er als Lobbyist für Siemens tätig war; dies vertrage sich nicht mit der Unabhängigkeit der AUB.

Schelsky soll zum Aufbau seiner Gegenorganisation zur IG Metall von Siemens zweistellige Millionen-Beträge erhalten haben. Der frühere Siemens-Betriebsrat wurde bereits im Februar 2007 festgenommen.

Seitdem sitzt er in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft Nürnberg rechnet bis Mitte Juni mit einer Anklageerhebung. Ermittelt wird in diesem Zusammenhang auch gegen den früheren Siemens-Zentralvorstand Johannes Feldmayer. Ihm wirft die Staatsanwaltschaft Untreue vor.

© sueddeutsche.de/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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