Siemens Energy:Verkauf an Oligarchen

- Der Münchner Energietechnik-Konzern Siemens Energy trennt sich im Zuge des Rückzugs aus Russland von seinem Gasturbinen-Gemeinschaftsunternehmen mit der russischen Power Machines. Die 65-Prozent-Beteiligung werde an den staatlichen russischen Versorger InterRAO verkauft, bestätigte ein Sprecher von Siemens Energy einen Bericht der Nachrichtenagentur Interfax. Auch ein Transformatoren-Werk von Siemens Energy in Woronesch geht an InterRAO. "Wir sehen auf absehbare Zeit keine Perspektive mehr im russischen Markt und streben an, unser Geschäft zu verkaufen oder abzuwickeln", sagte der Sprecher. "Hierbei kommen wir gut voran." Zum Verkaufspreis wollten sich beide Unternehmen nicht äußern. Siemens Energy hatte das Neugeschäft in Russland schon im März gestoppt und seine Töchter dort im August zum Verkauf gestellt.

Hinter Power Machines steht der Oligarch Alexej Mordaschow. Käufer des Mehrheitsanteils an dem Joint Venture ist laut Interfax die niederländische RAO Intertech BV, die zu InterRAO gehört. Ein InterRAO-Vertreter sagte Reuters, bei der Übernahme des Gasturbinen-Herstellers gehe es darum, die lokale Produktion von Gasturbinen zu sichern. "In dem Werk gibt es einzigartige High-tech-Produktionsmaschinen", sagte er. Auch die Wartung von Turbinen aus ausländischer Produktion müsse organisiert werden, nachdem sich die Unternehmen und ihre Spezialisten aus Russland zurückgezogen hätten. Die Nachfrage nach modernen Turbinen und Trafos werde in naher Zukunft riesig sein, erklärte InterRAO. Das Trafo-Werk in Woronesch ist seit 2012 in Betrieb und kommt laut dem neuen Mehrheitseigentümer auf 25 Prozent Marktanteil.

© SZ vom 15.10.2022 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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