Siemens Energy:Fünf Hierarchie-Ebenen weniger

Siemens Energy verordnet sich mehr Tempo bei Entscheidungen und streicht fast jeden dritten Manager-Posten. Die schlankeren Strukturen sollen die Prozesse beschleunigen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Ziel der Maßnahmen sei unter anderem, auf komplexe Abstimmungsprozesse zu verzichten und das Verantwortungsbewusstsein einzelner Einheiten zu stärken. "Technologie ist wichtig, reicht aber für sich genommen nicht mehr aus", sagte Siemens-Energy-Chef Christian Bruch. "Ausschlaggebend wird sein, wie wir unsere Lieferketten und Fertigungen steuern, wie wir Projekte abarbeiten und wie wir unsere wachsende Datenbasis erfolgreich nutzen."

In einigen Bereichen habe es bis zu elf Hierarchie-Ebenen gegeben, nun sollen es künftig maximal sechs sein. Ein Stellenabbau werde durch die Neuorganisation nicht angestrebt. Das Segment mit Gas- und Stromanlagen wird zudem in drei Geschäftsfelder aufgeteilt. Das größte davon ist künftig das Geschäft mit Gasturbinen und ihrer Wartung, das auf einen Jahresumsatz von rund neun Milliarden Euro kommt. Die bereinigte operative Rendite (Ebita-Marge) soll hier mittelfristig auf zehn bis zwölf Prozent gesteigert werden, nach sieben Prozent im vergangenen Jahr. Durch die Umorganisation solle dem Kapitalmarkt die Möglichkeit gegeben werden, die Entwicklung der Geschäfte besser zu beurteilen, verkündete der Konzern.

Das Übernahmeangebot für das Drittel der angeschlagenen spanischen Windkrafttochter Siemens Gamesa, das Siemens Energy noch nicht gehört, könne vor September auf den Weg gebracht werden, sagte Bruch außerdem. Der Zeitplan hänge allerdings am Ende von den spanischen Aufsichtsbehörden ab.

© SZ vom 25.05.2022 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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