Knapp sieben Jahre währte die Herrschaft des Chipherstellers Intel über McAfee. Am Dienstag nun wurde aus der Marke, die vor allem für ihre Anti-Viren-Software bekannt ist, wieder ein unabhängiges Unternehmen. Intel hatte McAfee 2010 für knapp acht Milliarden US-Dollar übernommen und in seine Sicherheitssparte Intel Security integriert. Damals war geplant, IT-Sicherheitskomponenten direkt in die Hardware einzubauen und sie so effizienter zu machen. Allerdings verkaufte das Unternehmen zunehmend weniger Computer und baute Personal ab. Im vergangenen September kündigte Intel an, seine Sicherheitssparte neu auszurichten und die Mehrheit an McAfee an TPG zu verkaufen. Der Finanzinvestor hält nun 51 Prozent der Anteile, er zahlte dafür 3,1 Milliarden US-Dollar. Intel behält 49 Prozent der Anteile und stellt den neuen Geschäftsführer Christopher Young, Vizepräsident von Intel.
Das neue Unternehmen wird sich vor allem auf dem Sicherheitsmarkt betätigen. "Cyber-Sicherheit ist die größte Herausforderung des vernetzten Zeitalters, das Eltern, Führungskräfte als auch die politischen Spitzen gleichermaßen beschäftigt", sagt Geschäftsführer Young. Der Europa-Chef von McAfee, Hans-Peter Bauer, erklärt, man wolle verstärkt neue Technologien wie lernende Systeme und künstliche Intelligenz in das Portfolio integrieren, um den IT-Sicherheitsschutz präventiv wirksamer zu gestalten. Vor allem das Internet der Dinge werde den Bedarf an Cybersicherheit enorm vergrößern. Das Auto sei dann der größte Faktor im Internet der Dinge, das rund um die Uhr online Daten produziert. Zugleich werde der Fachkräftemangel zum Flaschenhals: Bis 2020 würden weltweit zwei Millionen Sicherheitsspezialisten fehlen, acht Prozent davon alleine in Deutschland.