Senator Entertainment:Kein Wunder von Berlin

Trotz einiger Achtungserfolge befindet sich der deutsche Filmproduzent in der Krise - selbst eine Insolvenz ist nicht mehr auszuschließen.

Der Filmproduzent Senator Entertainment steckt in der Krise. Eine Insolvenz werde nicht ausgeschlossen, teilte das Berliner Unternehmen am Donnerstag auf Anfrage mit. Man hoffe aber auf eine Lösung mit den Banken. Senator hat im Jahr 2003 nach eigenen Angaben sein Grundkapital wegen hoher Abschreibungen auf das Filmvermögen aufgezehrt und ist nun bilanziell überschuldet. Filmerfolge wie "Das Wunder von Bern" konnten daran offenbar nichts ändern.

Entscheidung in wenigen Wochen

Wie ein Unternehmenssprecher sagte, werde "in wenigen Wochen" eine Entscheidung über die Zukunft des Unternehmens fallen. Senator führe Gespräche mit seinen Kreditgebern.

"Es wird schnell reagiert, um das Gleichgewicht wieder herzustellen," sagte der Sprecher. Die genaue Summe der Abschreibungen wollte er nicht nennen. Die Senator-Aktie stürzte am Donnerstag ab: Der Kurs brach zeitweise um über 20 Prozent auf 0,46 Euro ein.

Umsatz im Plan, operativ aber rote Zahlen

Wie Senator zu Wochenbeginn mitgeteilt hatte, wird der Umsatz im Geschäftsjahr 2003 aller Voraussicht nach plangemäß zwischen 54 und 57 Millionen Euro liegen. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) dürfte 20 bis 24 Millionen Euro erreichen.

Operativ werde Senator für 2003 erneut eine rote Zahl melden, kündigte der Sprecher am Donnerstag an. "Aber eine kleinere als im Vorjahr." Für 2004 peile Senator operativ wieder schwarze Zahlen an. Senator hatte bereits im Jahr 2002 einen Rekordverlust von 178 Millionen Euro präsentiert.

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