Schweinezüchter klagen:Zu heiß zum Grillen

Die Mast ist derzeit nicht rentabel. Dafür gibt es eine Reihe von Gründen. Einer davon: Die hohen Temperaturen halten Kunden vom Fleischkauf ab.

Die Schweinezüchter in Deutschland geraten immer stärker unter Druck. Der Erzeugerpreis für das Kilo Schlachtfleisch liegt mit aktuell 1,39 Euro so tief wie seit drei Jahren nicht mehr, sagte Mechthild Cloppenburg von der Agrarmarkt Informationsgesellschaft in Berlin. "Derzeit ist die Schweinemast nicht rentabel." Dafür gibt es mehrere Gründe: So trägt die große Trockenheit dazu bei, Futter zu verteuern. Die Nachfrage nach Schweinefleisch ist europaweit rückläufig. Auch die Hoffnungen auf einen erhöhten Konsum wegen der Grillsaison hat sich nicht erfüllt. Es sei - ganz anders als im Sommer 2006 - zu heiß zum Grillen. Damals habe sich die Fußball-WM in Deutschland auch in einer stärkeren Nachfrage nach Grillfleisch niedergeschlagen, sagte Cloppenburg. Auch spüren die deutschen Schlachthöfe den Handelskrieg zwischen den USA und China. Weil die Amerikaner wegen der hohen Zölle einen Bogen um China machen, drängen sie verstärkt auf andere asiatische Märkte, zulasten der deutschen Exporteure. Unklar ist für die Schweinehalter auch, wie sie ihre Sauen künftig halten sollen. Nach einem Urteil des Magdeburger Oberverwaltungsgericht ist die in den meisten konventionellen Ställen praktizierte Art der Haltung nicht mehr rechtskonform. Aber neue Vorschriften, an denen sich die Landwirte orientieren können, gibt es noch nicht.

© SZ vom 30.07.2018 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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