Schlecker:Medikamente aus der Drogerie

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Die Drogeriekette Schlecker will noch im Februar in den Handel mit Arzneimitteln einsteigen.

Das bestätigte ein Unternehmenssprecher in Ehingen indirekt. Er verwies auf einen Bericht des Manager-Magazins (Februarausgabe).

Darin wird Firmenchef Anton Schlecker mit den Worten zitiert: "Im Februar geht es los." Schlecker wolle sich auf gängige Produkte wie Aspirin konzentrieren. Verkauft würden die Arzneimittel nicht in den mehr als 10.000 Schlecker-Läden, sondern nur per Versand.

Der Firmensprecher wollte vorerst keine weiteren Angaben zu den Plänen machen. Die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" berichtet, die Medikamente sollten im Durchschnitt 20 Prozent billiger sein als in der Apotheke.

Apothekenvertreter erbost

Schlecker-Mitarbeiter hätten das Angebot bereits testen können. Partner sei die Versandapotheke Vitalsana mit Sitz im niederländischen Heerlen. Das Unternehmen sei im Besitz der spanischen Tochter von Schlecker.

Unter dem Motto "Apothekerpreise nein Danke!" sollen Kunden bei frei verkäuflichen Arzneien von Aspirin bis zu Allergiemitteln teils bis zu 45 Prozent sparen können, wie es weiter hieß.

Die Versandkosten von 3,90 Euro sollen ab einem Warenwert von 15 Euro entfallen. Für die Bestellung rezeptpflichtiger Medikamente, deren Preise einheitlich sind, sollen diesen Informationen zufolge Kunden Schlecker-Gutscheine über drei Euro bekommen. Bestellt werden könne telefonisch, schriftlich oder per Internet. In den Schleckermärkten selbst soll keine Beratung stattfinden.

Die Kunden bekämen dort einen 48 Seiten starken Katalog mit 600 Arzneien, wie die FAS ergänzte. Wer ein Mittel bestelle, bekomme es binnen 48 Stunden nach Hause geliefert. Ist ein Rezept nötig, muss es zusammen mit der Bestellung eingesandt werden. In einem zweiten Schritt soll es der Zeitung zufolge auch möglich sein, die bestellten Medikamente in Schlecker-Filialen abzuholen.

Die Apotheker prüfen dem Bericht zufolge rechtliche Schritte. "Medikamente gehören nicht zwischen Putzmittel und Schuhcreme", wird der Präsident der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Heinz-Günter Wolf, zitiert.

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