Sanktionen:Rückzug aus Iran

Der französische Ölriese Total zieht sich aus Iran zurück. Zuvor hatte der Konzern wegen US-Sanktionen gegen Iran eine milliardenschwere Vereinbarung zur Erschließung des riesigen South-Pars-Erdgasfeldes aufgekündigt.

Der französische Rohstoffkonzern Total hat nach Angaben der iranischen Regierung seine Zusammenarbeit mit dem Land bei einem wichtigen Projekt beendet. Das gab Irans Ölminister Bidschan Namdar Sanganeh bekannt. "Total ist offiziell aus dem South-Pars-Projekt raus", sagte der Minister dem Nachrichtenportal ICANA. Iran untersucht laut Sanganeh nun Alternativen zu Total. Das Ende der Kooperation mit Total war schon seit dem Ausstieg der USA aus dem Atomabkommen mit Iran im Mai und der Verhängung neuer Sanktionen angekündigt. Nun ist es Sanganeh zufolge auch offiziell. Als Alternativen könnten laut iranischen Medien China oder heimische Gasunternehmen einspringen. Iran hatte in diesem Monat angekündigt, dass der staatliche chinesische Ölkonzern CNPC einen Mehrheitsanteil von 80 Prozent an dem Projekt übernehme. CNPC hatte bei Vertragsabschluss im Juli 2017 etwa 30 Prozent der Anteile besessen. Im Juli des vergangenen Jahres hatte Iran einen Erdgas-Deal in Milliardenhöhe vereinbart, an dem Total, dessen chinesischer Projektpartner CNPC sowie das iranische Ölministerium und das Unternehmen Iran Petropars beteiligt waren. Iran wollte sein riesiges Erdgasfeld South Pars am Persischen Golf weiterentwickeln. Die neuen US-Sanktionen waren in diesem Monat in Kraft getreten, nachdem Präsident Donald Trump sein Land im Mai aus dem internationalen Atomabkommen mit Iran zurückgezogen hatte.

© SZ vom 21.08.2018 / AP/DPA - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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