Rückzieher:Opec findet Öl

Nach Äußerungen von Opec-Präsident Purnomo Yusgiantoro sind die Preise auf den Rohölmärkten wieder gesunken. Am Vortag hatte Yusgiantoro noch behauptet, dass die Opec kein zusätzliches Öl fördern könne. Nun entdeckte er doch noch Produktionsreserven.

Autofahrer können zumindest vorübergehend aufatmen: Die Organisation Erdöl exportierender Länder hat nach Ansicht ihres Präsidenten doch noch Reserven. Bis zu 1,5 Millionen Barrel pro Tag könne sie im Bedarfsfall auf den Markt bringen.

Mit dieser überraschenden Ankündigung korrigierte Opec-Chef Purnomo Yusgiantoro eine Äußerung vom Vortag, wonach das Öl-Kartell zurzeit an den Grenzen seiner Förderkapazität sei.

In der am Abend in Wien verbreiteten Erklärung betonte Yusgiantoro gleichzeitig, Die 11 Mitgliedsländer einschließlich des Irak förderten gegenwärtig mehr als 29 Millionen Barrel täglich und würden die Menge im August auf nahezu 30 Millionen Barrel erhöhen.

Mit der Erklärung versuchte der Opec-Präsident offenbar, zur Beruhigung der Märkte beizutragen. Am Dienstag hatten seine Äußerungen den Preis für Rohöl auf neue Rekordhöhen getrieben.

Beratungen

Yusgiantoro kündigte an, dass die Opec-Länder zurzeit über Maßnahmen berieten, um die Produktion "bis zum Jahresende und im Jahr 2005" um eine weitere Million Barrel zu erhöhen. Um die Förderkapazitäten weiter auszuweiten benötige man allerdings etwa 18 Monate.

Nach Meinung von Analysten gibt es zurzeit weltweit nur noch eine Überschussproduktion von maximal 1,5 Millionen Barrel täglich. Nicht zuletzt die Unsicherheit über die Zukunft des russischen Yukos-Konzerns (rund 1,6 Millionen Barrel täglich) hat die Preise für Rohöl auf den höchsten Stand seit über 20 Jahren getrieben.

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