Rohstoffe und Devisen:Rohölpreise steigen deutlich

Lesezeit: 1 min

Die großen Öl-Staaten wollen offenbar ihre Förderquoten nicht so stark anheben wie erwartet. Das könnte das Angebot im Sommer knapp halten. Analysten rechnen dann mit einer steigenden Nachfrage.

Am Rohölmarkt zogen die Preise am Donnerstag kräftig an. Ein Fass der Sorte Brent aus der Nordsee kostete in der Spitze mit 76,74 Dollar 2,8 Prozent mehr. Die US-Sorte WTI verteuerte sich um 3,7 Prozent auf 76,22 Dollar. Beim Opec+-Treffen scheinen Russland und Saudi-Arabien im Ringen um eine Anhebung der Öl-Förderquoten auf eine Einigung zuzusteuern. Insidern zufolge will die Opec+die Förderquoten um weniger als die allgemein erwarteten 500 000 Barrel pro Tag anheben. Analysten hatten ursprünglich mit dieser Menge oder mehr gerechnet und hatten gewarnt, dass größere Sprünge die Ölpreise belasten dürften. Saudi-Arabien will die Mengen schrittweise anheben, während Russland auf ein energischeres Anfahren dringt. Die Corona-Virusvariante Delta birgt Börsianern zufolge das Risiko neuer Lockdowns und damit einhergehend einer wieder gedämpfteren Nachfrage. Dies könnte die Opec+ davon abhalten, das Angebot allzu stark auszuweiten. Der angestrebte Anstieg werde das Angebot auf den Weltmärkten im Sommer knapp halten, wobei die Nachfrage in den kommenden Wochen weiter steigen werde, sagte UBS-Analyst Giovanni Staunovo. Der Ölmarkt habe aber generell Spielraum, um mehr Rohöl aufzunehmen. Im dritten Quartal sei damit zu rechnen, dass die Öllager in größerem Umfang schrumpften, was die Ölpreise antreiben werde. Gelockerte Reisebeschränkungen nicht zuletzt wegen fortschreitender Impfungen dürften dazu führen, dass die Ölnachfrage im zweiten Halbjahr zunehme. "In der ersten Jahreshälfte wurden die Voraussetzungen für eine weitere Verbesserung und ein Wachstum der Wirtschaft und der Ölnachfrage geschaffen", sagte Tamas Varga, Analyst beim Londoner Brokerage PVM Oil.

Der Euro stoppte seinen jüngsten Abwärtstrend und bewegte sich in einer engen Spanne um seinen Vortageskurs. Am frühen Abend notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1855 Dollar.

© SZ vom 02.07.2021 / SZ, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: