Rohstoffe, Devisen:Palladium so teuer wie noch nie

Eine höhere Nachfrage aus der Autoindunstrie nach Palladium lässt den Preis des Edelmetalls auf ein Rekordhoch steigen. Auch bei Gold greifen viele Anleger zu.

Wegen der steigenden Nachfrage nach Palladium hat das in der Autoindustrie verwendete Edelmetall am Mittwoch erstmals die Marke von 1 500 Dollar erreicht. Der Preis stieg zeitweise um 1,5 Prozent auf 1502 Dollar je Feinunze (31,1 Gramm). Analysten führten das auf einen Angebotsengpass und die verstärkte Verwendung des Edelmetalls in der Automobilbranche zurück. "Die Nachfrage nach Palladium steigt Jahr für Jahr wegen der höheren Nachfrage nach Katalysatoren für Benziner", sagte Yuichi Ikemizu, Leiter der Tokioter Filiale der ICBC Standard Bank. "Außerdem werden die Abgasvorschriften immer strikter, was dazu führt, dass künftig immer mehr Palladium in Autos verwendet wird." Palladium wird zur Abgasreinigung von Benzinmotoren genutzt. Seit Jahresbeginn legte der Palladium-Preis um knapp 19 Prozent zu. Die Analysten der Commerzbank warnten vor Rückschlägen bei Palladium. "Gerechtfertigt ist dieser hohe Preis, der auf Angebotsengpässe zurückgeführt wird, unseres Erachtens nicht", kommentierten die Experten. "Wir denken, dass schon seit einiger Zeit spekulative Finanzanleger auf den fahrenden Zug aufgesprungen sind und den Preisanstieg verstärkt haben." Gold war ebenfalls gefragt und stieg zeitweise auf ein Zehn-Monats-Hoch von 1346,73 Dollar. Für heimische Anleger war die "Antikrisen-Währung" mit 1186,68 Euro sogar so teuer wie zuletzt vor knapp zwei Jahren. Börsianer machten Konjunktursorgen angesichts Brexits und möglicher US-Strafzölle auf europäische Autos hierfür verantwortlich.

Am Devisenmarkt gab das Pfund Sterling etwas nach und kostete 1,1510 Euro. Die britische Premierministerin Theresa May will mit EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker über den Stand der Brexit-Verhandlungen beraten. Ein Durchbruch sei aber nicht zu erwarten, sagte Commerzbank-Analyst Ulrich Leuchtmann. Der Euro stagnierte bei 1,1341 Dollar.

© SZ vom 21.02.2019 / rih, Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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