Rohstoffe, Devisen:Ölpreise legen weiter zu

Lesezeit: 1 min

Die abnehmende Furcht vor den Folgen der Corona-Variante Omikron lässt Anleger bei Rohöl zugreifen. Ein schrumpfendes US-Handelsdefizit stärkt den Dollar.

Die Ölpreise haben am Dienstag ihren Erholungskurs fortgesetzt. Ein Fass (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete mit 74,98 Dollar um 2,6 Prozent mehr. Der Preis für US-Leichtöl WTI stieg um 2,8 Prozent auf 71,44 Dollar. Am Vortag hatten die Notierungen um gut fünf Prozent zugelegt. Seit Wochenbeginn überwiegen am Erdölmarkt die positiven Nachrichten. Unterstützung erhalten die Preise vor allem durch die Hoffnung der Anleger, dass die Auswirkungen der neuen Corona-Variante Omikron nicht so erheblich sind wie zunächst befürchtet. Die Entwicklung der Pandemie war in den vergangenen zwei Jahren einer der stärksten Einflussfaktoren auf die Rohölpreise, da die Virus-Lage große Auswirkungen auf die Energienachfrage hat. Seit einigen Tagen erholen sich die Rohölpreise etwas von ihrem deutlichen Rücksetzer im November. Ausschlaggebend für die Preisabschläge war neben der Entdeckung der Omikron-Variante der Rückgriff großer Verbrauchsländer auf Teile ihrer strategischen Ölreserven. Der Schritt ging auf die Weigerung großer Förderländer zurück, ihre Förderung stärker auszuweiten als geplant.

In der Hoffnung auf einen Wachstumsschub in China deckten sich Investoren auch mit Kupfer ein, dessen weltgrößter Abnehmer die Volksrepublik ist. Das Industriemetall verteuerte sich zeitweise um 1,8 Prozent auf 9677 Dollar je Tonne.

US-Konjunkturdaten stärkten den Dollar, was im Gegenzug den Euro um 0,2 Prozent auf 1,1265 Dollar verbilligte. Kräftig steigende Exporte haben das chronische US-Außenhandelsdefizit im Oktober stark schrumpfen lassen. Die Ausfuhren legten um 8,1 Prozent auf 223,6 Milliarden Dollar zu, die Einfuhren dagegen nur um 0,9 Prozent auf 290,7 Milliarden Dollar. Daraus ergibt sich ein Handelsdefizit - das den Abstand von Exporten zu Importen misst - von gut 67 Milliarden Dollar. Im September hatte es noch bei mehr als 81 Milliarden Dollar gelegen.

© SZ vom 08.12.2021 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: