Rohstoffe, Devisen:Ölpreise geben nach

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Anleger am Ölmarkt machen sich Sorgen um die Nachfrage des Rohstoffs, da viele Regierungen wegen der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus Beschränkungen einführen. Der Euro gibt deutlich nach.

Spekulationen auf eine rückläufige Nachfrage haben am Donnerstag die Ölpreise belastet. Die richtungsweisenden Ölsorten Brent aus der Nordsee und US-Leichtöl WTI verbilligten sich jeweils um mehr als zwei Prozent auf 73,95 beziehungsweise 70,47 Dollar je Barrel. "Obwohl Labortests gezeigt haben, dass der Pfizer-Impfstoff eine neutralisierende Wirkung auf Omikron hat, werden neue Maßnahmen eingeführt, um die Ausbreitung des Virus zu stoppen", sagte Analyst Tamas Varga vom Brokerhaus PVM. So hielt der britische Premierminister Boris Johnson unter anderem Arbeitnehmer dazu an, ab Montag von zu Hause aus zu arbeiten. Zudem löste die Herabstufung der Kreditwürdigkeit der hoch verschuldeten chinesischen Immobilienriesen Evergrande und Kaisa Befürchtungen über die wirtschaftliche Gesundheit des weltweit größten Ölimporteurs aus.

Die Lage am Erdgas-Markt bleibt weiterhin angespannt. Lieferausfälle und die Spannungen des Westens mit Russland trieben dort die Preise, sagte Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht. Nachdem sich der europäische Terminkontrakt für Gas am Vortag zeitweise um fast zehn Prozent verteuert hatte, legte der Gaspreis am Abend erneut leicht auf 101,69 Euro je Megawattstunde zu.

Im Vorfeld der Inflationsdaten aus den USA, die am Freitag veröffentlicht werden, war der Dollar bei vielen Investoren gefragt. Im Gegenzug verlor der Euro um 0,4 Prozent auf 1,1292 Dollar. Fällt die Preissteigerung erneut höher aus, dürften auch Spekulationen auf eine baldige Zinserhöhung verstärkt die Runde machen. Laut US-Notenbankchef Jerome Powell ist die Wirtschaft derzeit sehr stark und zugleich der Inflationsdruck sehr hoch. Daher fasst die Notenbank einen schnelleren Abbau ihrer Anleihenkäufe auf dem Weg zu einer Zinserhöhung zumindest ins Auge. Höher Zinsen in den USA machen Geldanlage in diesem Währungsgebiet für Anleger demnach interessanter.

© SZ vom 10.12.2021 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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