Rohstoffe, Devisen, Anleihen:Ölpreise steigen weiter

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Die Furcht vor Lieferausfällen wegen der Spannungen zwischen Russland und der Ukraine treibt die Preise für Rohöl weiter in die Höhe. Nach dem geldpolitischen Entscheid der US-Notenbank gibt der Euro weiter nach.

An den Rohstoffmärkten haben sich am Mittwoch die aktuellen geopolitischen Konflikte erneut niedergeschlagen. Die Spannungen zwischen Russland und dem Westen im Ukraine-Konflikt nährten Spekulationen auf ein knapperes Angebot an den Ölmarkten und trieben die Preise weiter nach oben. Nordsee-Öl der Sorte Brent verteuerte sich um zwei Prozent auf 89,93 Dollar je Barrel. Die US-Sorte WTI kostete mit 87,67 Dollar 2,4 Prozent mehr. US-Präsident Joe Biden hatte im Falle eines russischen Einmarsches in die Ukraine mit harten Sanktionen gedroht und auch Strafmaßnahmen gegen den russischen Präsidenten Wladimir Putin als denkbar bezeichnet. Auch der Konflikt in Jemen zwischen den Regionalmächten des sunnitisch geprägten Saudi-Arabien und dem schiitisch geprägten Iran heizt Ölpreise Händlern zufolge an.

Die Aussicht auf baldige Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed gab dem Dollar Auftrieb. Im Gegenzug baute der Euro am Abend seine Verluste aus und notierte 0,4 Prozent tiefer bei 1,1254 Dollar. Angesichts der hohen Inflation will die US-Notenbank bald die Zinsen erhöhen und danach auch ihre aufgeblähte Bilanz eindampfen. Sie erklärte am Mittwoch nach der geldpolitischen Sitzung, es werde bald angebracht sein, den Leitzins zu erhöhen. Einstweilen beließ sie ihn noch in der Spanne von null bis 0,25 Prozent. Analysten erwarten schon bei der nächsten Sitzung im März die erste Erhöhung des Leitzinses seit Beginn der Corona-Pandemie. Fed-Chef Jerome Powell ist in Sorge über die hartnäckig hohe Inflation und hat ein Ende der lockeren Linie signalisiert. Anleger trennten sich nach der Ankündigung der Fed von Gold und US-Staatsanleihen. Der Preis für eine Feinunze des Edelmetalls verbilligte sich um 1,6 Prozent auf 1818 Dollar je Feinunze. Die Rendite zehnjähriger US-Bonds stieg dementsprechen bis zu 1,857 Prozent, nach 1,785 Prozent am Vortag.

© SZ vom 27.01.2022 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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