Die Preise an Rohölmarkt sind am Dienstag nach anfänglichen Verlusten ins Plus gedreht. Dem Branchendienst Petro-Logistics zufolge steigt die Förderdisziplin der Opec-Staaten. Sie hielten sich größtenteils an die zur Stützung der Preise vereinbarten Produktionsquoten. Dies schüre die Hoffnung, dass die weltweiten Lagerbestände demnächst zurückgehen, konstatierten die Analysten des Brokerhauses PVM Oil Associates. Ein Fass der Nordseesorte Brent verteuerte sich zeitweise um ein halbes Prozent auf 56,34 Dollar. Gebremst wurde der Anstieg der Notierungen laut Marktbeobachtern von den jüngsten Entwicklungen der Corona-Krise. Neben womöglich gefährlichen Mutationen des Virus sorgten auch Meldungen aus China für eine schlechtere Stimmung am Ölmarkt. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt war es zuletzt zu einem Anstieg der Neuinfektionen gekommen. Außerdem zeigten sich Anleger besorgt über den schleppenden Verlauf der Corona-Impfungen in führenden Industriestaaten. Aber auch die politische Debatte um ein neues gewaltiges Konjunkturprogramm in den USA habe die Kauflaune gebremst, hieß es weiter. US-Präsident Joe Biden sagte, dass er offen für Verhandlungen über das geplante Corona-Hilfsprogramm mit einem Volumen von 1,9 Billionen Dollar sei. Damit erhielten Hoffnungen auf schnelle staatliche Hilfen im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise einen Dämpfer.
Vorsichtig optimistisch blickten Investoren nach Italien, wo Ministerpräsident Giuseppe Conte zurückgetreten ist, um eine neue Regierung zu formen. Italienische Staatsanleihen waren gefragt, was im Gegenzug die Rendite der zehnjährigen Titel auf 0,605 Prozent drückte.
Der Euro setzte derweil seine seit Tagen andauernde Seitwärtsbewegung im Bereich zwischen 1,21 und 1,22 Dollar fort. Die Gemeinschaftswährung notierte ein klein wenig höher bei 1,2160 Dollar.