Rohstoffe, Anleihen und Devisen:Sinkende Ölproduktion treibt die Preise

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Die Opec gibt eine deutlich geringere Ölproduktion bekannt. Das verteuert den Rohstoff erheblich. Dagegen sinkt die Nachfrage nach Gold und Bundesanleihen.

Die zurückgehende Furcht vor einer Ölschwemme hat die Preise für den Rohstoff am Freitag nach oben getrieben. Nordseeöl Brent verteuerte sich um 2,5 Prozent auf 62,70 Dollar je Barrel. Das US-Öl WTI wurde mit 53,78 Dollar um 3,3 Prozent höher gehandelt. Einem Bericht der Opec zufolge ist die Produktion des Öl-Kartells im Dezember im Monatsvergleich so stark gesunken wie seit zwei Jahren nicht mehr.

Am Ölmarkt herrschen momentan zwei gegenläufige Entwicklungen vor. Auf der einen Seite fahren die Opec und verbündete Großproduzenten wie Russland ihre Produktion herunter. Andererseits weiten die USA ihre Erdölförderung aus. Als Folge der Fracking-Technik, einer aus Umweltgründen umstrittenen Fördertechnologie, erreicht die amerikanische Produktion Rekordhöhen. In nicht allzu ferner Zukunft soll die weltweit größte Volkswirtschaft weitgehend autark in der Erdölversorgung werden und zum Nettoexporteur aufsteigen, erwartet die US-Energieagentur EIA.

Gestützt wurde der Ölpreis Händlern zufolge zudem von der Hoffnung auf eine baldige Lösung im Handelsstreit zwischen den USA und China. Die US-Regierung erwägt Medienberichten zufolge, die Einfuhrzölle auf chinesische Produkte aufzuheben. Der Handelsstreit zwischen den beiden weltweit führenden Volkswirtschaften gilt als eines der größten Risiken für die Weltwirtschaft.

Auch der Dollar profitierte auch von der Hoffnung auf eine baldige Lösung im Handelszwist. Entsprechend gab der Euro leicht nach auf 1,1358 Dollar von 1,1397 Dollar.

Nicht gefragt waren in diesem Umfeld vermeintlich sichere Häfen wie Gold und deutsche Staatsanleihen: Der Goldpreis unterbrach seinen derzeitigen Höhenflug und fiel um 0,9 Prozent auf 1280 Dollar zurück. Am Staatsanleihenmarkt zog die Rendite der richtungsweisenden zehnjährigen Bundesanleihe auf 0,26 Prozent an. Anfang Januar rentierten diese Papiere noch bei 0,15 Prozent.

© SZ vom 19.01.2019 / cikr, Reuter, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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