Rohstoffe, Anleihen:Ölpreis steigt vor Opec-Treffen

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Die großen Ölförderländer wollen am Samstag über eine Verlängerung ihrer Produktionskürzungen beraten. Im Vorfeld des Treffens legen die Ölpreise kräftig zu.

Die Ölpreise sind am Freitag gestiegen und haben damit ihre jüngste Erholung fortgesetzt. Laut Händlern gibt es angeblich Fortschritte bei Verhandlungen führender Ölförderländer. Ein Fass der Nordseesorte Brent verteuerte sich um 5,1 Prozent auf 42 Dollar. Damit zog der Brent-Preis über die Woche um fast 20 Prozent an.

Der Preis für die US-Sorte WTI stieg um fünf Prozent auf 39,30 Dollar. Das Ölkartell Opec und seine Kooperationspartner wollen Medienberichten zufolge an diesem Samstag über weitere Kürzungen der Fördermengen nach dem Ölpreisverfall verhandeln. Demnach wird eine Verlängerung der bisherigen Vereinbarungen um mindestens einen Monat verhandelt. Das verlautete am Freitag aus dem Kreis der Gruppe Opec+, der neben den Mitgliedern des Ölkartells auch andere Staaten mit Russland an der Spitze angehören. Demnach soll zugleich der Druck erhöht werden auf Länder wie Irak und Nigeria, sich stärker an die vereinbarten Drosselungen zu halten. Hintergrund ist der Ölpreiseinbruch im Zuge der Corona-Krise. Die Opec und die anderen Länder hatten sich im April darauf verständigt, die Ölförderung um 9,7 Millionen Barrel pro Tag zu reduzieren. Die Vereinbarung galt allerdings bislang nur für Mai und Juni und soll nun offenbar verlängert werden.

Die Entscheidung der EZB, ihr Notfall-Kaufprogramm um weitere 600 Milliarden Euro aufzustocken, schlug die Anleger von Bundesanleihen in die Flucht. Im Gegenzug stiegen die Renditen der zehnjährigen deutschen Titel bis auf minus 0,241 Prozent, und damit auf den höchsten Stand seit Ende März. Papiere mit einer Laufzeit von 30 Jahren rentierten sogar wieder im positiven Bereich. Zugleich geht der Risikoaufschlag der italienischen Papiere zurück. Der Euro profitierte hingegen von der Entscheidung und legte in der Spitze um 0,4 Prozent auf 1,1386 Dollar zu.

© SZ vom 06.06.2020 / amon, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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