Rohöl, Devisen:Ölpreis gibt weiter nach

Saudi-Arabien will nach den Anschlägen auf die Ölanlagen die Produktion schnell wiederherstellen. Die Anleger am Rohölmarkt bleiben wegen der Lage am Golf weiter auf der Hut.

Nach den Angriffen auf saudi-arabische Öl-Anlagen am Wochenende beobachteten Investoren die Lage in der Golf-Region weiter mit Sorge. Zwar ging der Preis für die Rohölsorte Brent aus der Nordsee um weitere 1,6 Prozent auf 63,52 Dollar je Barrel zurück, weil das Land seine Produktion wohl schneller wieder hochfahren kann als befürchtet. Der saudi-arabische Energieminister Prinz Abdulasis bin Salman sagte am Dienstag, dass das Land seine Rolle als sicherer Versorger der globalen Ölmärkte behalten werde. Ende September wolle Saudi-Arabien eine Kapazität von elf Millionen Barrel Öl pro Tag erreichen und bis Ende November zwölf Millionen.

Ein US-Schlag gegen den Iran könne aber dennoch nicht ausgeschlossen werden, warnte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. "Dieser wird jedoch zumindest in einem ersten Schritt aus Wirtschaftssanktionen bestehen und nicht aus Militärschlägen." Die USA machen den Iran für den Drohnen-Angriff verantwortlich, für den die vom Iran unterstützten Huthi-Rebellen aus dem Bürgerkriegsland Jemen die Verantwortung übernommen haben. Der Dollar baute nach der Zinsentscheidung der US-Notenbank, die den Leitzins um 25 Basispunkte senkte, seine Gewinne gegenüber dem Euro aus.

Der Euro verlor um 0,4 Prozent auf 1,1033 Dollar. Gewinnmitnahmen drückten das Pfund Sterling zeitweise um 0,5 Prozent auf 1,2440 Dollar. Die Hoffnung auf eine Einigung oder zumindest eine erneute Verschiebung des Brexit-Termins verhindere aber größere Kursrücksetzer, schrieben die Analysten der Bank Mitsubishi UFJ. Am Dienstag hatten entsprechende Spekulationen das Pfund auf ein Zwei-Monats-Hoch von 1,2526 Dollar getrieben. Gespräche zwischen dem britischen Premierminister Boris Johnson und EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker waren am Montag allerdings ohne Ergebnis geblieben.

© SZ vom 19.09.2019 / rih, Reuters, dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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