Robin Saunders:Der gefallene Stern der WestLB

Die in die Schlagzeilen geratene Investmentbankerin Robin Saunders soll die WestLB zum Jahresende verlassen.

Darauf hätten sich die 41-jährige Saunders und WestLB-Vorstand Manfred Puffer verständigt, berichtet die Financial Times Deutschland in ihrer Donnerstagsausgabe berichtet.

Nach Informationen der Zeitung geht die Symbolfigur der Krise der Düsseldorfer Bank ohne Abfindung. Die in London arbeitende Managerin erhalte aber noch nicht ausbezahlte Boni von ein bis zwei Millionen Pfund (1,4 bis 2,8 Millionen Euro).

Saunders hab keine neuen Geschäfte abschließen dürfen und sei dadurch zum Abschied gedrängt worden.

Verschätzt

Die einst erfolgreiche Amerikanerin hatte sich beim britischen Fernsehverleiher Boxclever gründlich verschätzt. Das vermeintliche Millionengeschäft entpuppte sich als Geldgrab, rief die Finanzaufsicht und die Staatsanwaltschaft auf den Plan und kostete mehrere WestLB-Topmanager den Job.

Die Strafverfolger haben WestLB-Vorstandsmitglieder im Visier, die 1999 das verlustreiche Geschäft abgesegnet hatten, unter ihnen Interimschef Johannes Ringel sowie seine Vorgänger Friedel Neuber und Jürgen Sengera. Es besteht der Verdacht, dass ein Kredit an Boxclever vergeben wurde ohne ausreichende Sicherheiten.

Das Boxclever-Geschäft steht maßgeblich für die Krise der WestLB: Der Verlust der Bank schnellte 2002 auf 1,7 Milliarden Euro. Insgesamt seien für das Geschäft bis heute rund 700 Millionen Euro abgeschrieben worden, berichtet die "FTD". Auch in diesem Jahr drohe der Bank ein Milliardenverlust.

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