Die Finanzdienstleistungssparte des Volkswagen-Konzerns hat wegen des Wertverfalls bei Leasing-Dieselautos die Wertberichtigungen aufgestockt. Für die 273 000 Leasing-Diesel in Deutschland seien die Wertberichtigungen um knapp 50 Millionen Euro auf gut 100 Millionen Euro erhöht worden, sagte Sparten-Finanzchef Frank Fiedler am Montag in Frankfurt. Für jedes einzelne Auto bestünden zusätzliche Restwertrisiken von 400 bis 500 Euro, rund zwei bis drei Prozentpunkte des Fahrzeugwerts. Unter dem Strich hat die VW-Tochter Financial Services im vergangenen Geschäftsjahr ihr operatives Ergebnis dennoch auf eine neue Bestmarke gesteigert - von 2,1 Milliarden auf 2,46 Milliarden Euro.
Einen Verfall der Preise gibt es nur in Deutschland
Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts in Leipzig zur grundsätzlichen Zulässigkeit von Diesel-Fahrverboten habe beim Kundenverhalten bei neuen Leasingverträgen keine akuten Änderungen hervorgerufen, betont Fiedler: "Seit dem Urteil haben wir keine Schwankungen im Volumen und im Preis." Das sei von den Kunden schon zuvor eingepreist gewesen. Im übrigen sei der Verfall der Gebrauchtwagenpreise für VW-Dieselfahrzeuge ausschließlich auf Deutschland begrenzt und im Ausland kein Thema.
Die Wertberichtigung tut dem Volkswagen-Konzern kaum weh. Erst in der vergangenen Woche hatte der größte Auto-Konzern Europas Rekordzahlen verkündet: 2017 betrug der operative Gewinn knapp 14 Milliarden Euro, so viel wie noch nie in der Geschichte des Unternehmens.
Ähnlich gute Geschäfts-Zahlen wird an diesem Dienstag die VW-Mutter Porsche Automobil SE präsentieren. Die Holding ist fest in Händen der Erben des Autobauers Ferdinand Porsche, das Stuttgarter Unternehmen hält wiederum die Mehrheit an den Aktien der Volkswagen AG. Der Porsche SE werden in diesem Jahr alleine an Dividenden von Volkswagen mehr als 600 Millionen Euro zufließen.