Reisesaison:Benzinpreis auf Rekordhoch

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Nach dem Ferienbeginn in den ersten vier Bundesländern sind Benzin und Diesel so teuer wie noch nie.

Die zehnte Preisrunde an den Tankstellen im Monat Juni um zwei Cent je Liter verteuerte am Freitag den Liter Superbenzin im bundesweiten Durchschnitt auf mehr als 1,25 Euro und Diesel auf über 1,10 Euro.

Zapfpistole: Teurer Kraftstoff. (Foto: Foto: ddp)

Das sind einige Zehntelcent mehr als beim bisherigen Rekordhoch in der vergangenen Woche, das schon am Mittwoch dieser Woche wieder erreicht wurde.

Sprecher der Mineralölunternehmen in Hamburg begründeten das hohe Preisniveau mit den anhaltend steigenden Rohöl- und Produktpreisen an den Weltmärkten. Die Preise für US-Rohöl bewegten sich am Freitag nahe der Marke von 60 Dollar für ein Barrel (159 Liter). Rohöl der Nordseesorte Brent lag bei gut 58 Dollar je Barrel.

Starke Auslastung der Raffinerien

US-Händler verwiesen auf die steigende Benzin-Nachfrage während der Hauptreisesaison, auf fallende Rohöl- und Treibstoffreserven und auf die Sorge über die starke Auslastung der Raffinerien, die damit anfällig für Unterbrechungen seien.

Die Unternehmenssprecher wiesen die wiederholt von Automobilclubs geäußerte Vermutung zurück, nach der die Ölkonzerne gezielt zur Reisesaison ihre Preise stärker als gerechtfertigt erhöhen würden. Dafür gebe es keine statistischen Belege, sagte ein Sprecher von ExxonMobil.

"Ohne erkennbares Muster"

Da fast immer in einem Bundesland Schulferien gerade bevorstünden oder zu Ende gingen, lasse sich eine Vielzahl der fast 100 jährlichen Preisrunden mit den Ferien in Zusammenhang bringen. Es sei aber nachweisbar, dass die jeweiligen Höchstpreise eines Jahres nicht regelmäßig in den Sommermonaten festzustellen seien, sondern ohne erkennbares Muster in den verschiedensten Monaten eines Jahres erreicht würden.

Gegenwärtig klagen die Mineralölfilmen über schwache Margen oder Verluste an den Tankstellen, weil durch den schrumpfenden deutschen Markt der Preiskampf angeheizt werde.

Diesel in Rotterdam extrem teuer

Insbesondere mit dem Verkauf von Dieselkraftstoff, der sich am europäischen Großmarkt in Rotterdam extrem verteuert habe, sei gegenwärtig kein Geld zu verdienen. Nach einem Bericht des Energie-Informationsdienstes EID erreichten die Tankstellen in diesem Jahr lediglich im Mai die Gewinnzone beim Benzin.

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