Rationalisierung bei der Bahn:Ade, Reisezentrum. Hallo, Fahrkartenautomat.

Wer auf dem Land wohnt und gerne mit der Bahn fährt, muss sich umgewöhnen — alle Reisezentren auf kleinen Bahnhöfen sollen schon bald wegrationalisiert werden.

Die Deutsche Bahn (DB) will zahlreiche ländliche Fahrkartenschalter schließen. Ein Bahnsprecher bestätigte im Grundsatz entsprechende Medienberichte, wollte jedoch nicht zu konkreten Zahlen Stellung nehmen. Das in Bielefeld erscheinende Westfalen-Blatt hatte gemeldet, dass die Zahl der DB-Reisezentren von deutlich unter 700 auf 440 verringert werden solle und damit bis Ende 2005 ungefähr 1000 von 4200 Stellen in diesem Bereich eingespart würden.

Zu hohe interne Vertriebskosten

Der Bahnsprecher begründete die Sparpolitik des Unternehmens mit den zu hohen internen Vertriebskosten. Die Kostenstruktur in diesem Bereich werde deshalb überprüft.

Dies sei im übrigen nicht neu, sondern schon seit längerem Bestandteil interner Überlegungen. Nach Angaben des Westfalen-Blatts gab es im Jahr 2001 noch rund 1000 Reisezentren.

Nach den Worten des Sprechers ist der bevorstehende Abbau von Reisezentren auch Ausdruck des Wandels im Kundenverhalten: Immer mehr Reisende bestellten ihr Ticket im Internet oder zögen die Fahrkarte am Automaten. Laut Bahn kaufen zurzeit vier Prozent der Reisenden ihren Fahrausweis im Internet, zwei Prozent am Telefon, 22 Prozent in Reisebüros und Agenturen sowie 45 Prozent am Schalter. Die restlichen Fahrkarten würden im Zug gelöst.

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