Rating für offene Immobilienfonds:Bestnoten verfehlt

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Die Agentur Scope Group legt Rating für offene Immobilienfonds vor.

Von Simone Gröneweg

Überragend gute offene Immobilienfonds gibt es derzeit offenbar nicht, denn die Bestnoten AAA (hervorragend) oder AA (sehr hoch) erreichte kein Anbieter beim aktuellen Rating der Berliner Agentur Scope Group.

Die Note A (hoch) verteilten die Analystin Alexandra Merz und ihr Team dagegen gleich mehrmals, und zwar an den Grundbesitz-Invest der "DB Real Estate" sowie den Inter Immoprofil von "iii-Investments". Auch der Difa-Grund der "Difa" und der Grundbesitz-Global der "DB Real Estate" erhielten jeweils ein A.

Die Situation bei den offenen Immobilienfonds hat sich noch nicht endgültig entspannt, gute Fonds haben derzeit aber bessere Aussichten als noch vor einem Jahr, lautet das Fazit von Merz.

Das Scope-Team hat 26 Fonds untersucht und bewertet. Scope beurteilt unter anderem das Immobilienportfolio, die Kostenstruktur, das Management und die Strategie. Im Herbst vergangenen Jahres hatte das Berliner Analystenteam zum ersten Mal ein Rating vorgelegt.

Zehn Fonds besser, sieben schlechter

Im Vergleich dazu haben jetzt zehn Fonds eine bessere Bewertung erhalten, sieben eine schlechtere. Drei Ergebnisse blieben unverändert. "Wir bekommen nun die Detaildaten zu den Immobilien", erklärt Merz die Anpassungen. Zudem habe man einige Gesellschaften besucht und konnte danach das Management besser beurteilen.

Außerdem verweist die Analystin auf den anhaltend schwachen Immobilienmarkt sowie die Tatsache, dass die Anleger einiger Fonds Anteile zurückgeben, was sich auf deren Liquiditätslage auswirkt.

Derzeit empfehlen die Analysten zwölf Fonds zum "Kauf", für neun gibt es Halten- und für fünf Verkaufsempfehlungen. Erstmals liefert das Analystenteam auch eine Prognose bei jedem einzelnen Fonds für das laufende Jahr. Beim Bundesverband Investment und Asset Management (BVI) begrüßt man das Rating und hofft, dass in Zukunft weitere Agenturen die Fonds bewerten.

Krise bei deutschen Büroimmobilien

Anleger haben in Deutschland fast 90 Milliarden Euro in offene Immobilienfonds investiert. Die Krise am deutschen Büroimmobilienmarkt hat sich auf die Renditen einiger Fonds negativ ausgewirkt. Anlass für etliche Eigner, ihre Anteile zu verkaufen.

Aus dem Deutschland-Fonds der Deka zogen Anleger 2004 derartig viel Geld ab, dass die Gesellschaft ihre Eigner - die Landesbanken und Sparkassen - um Hilfe bitten musste, was zu einer öffentlichen Diskussion über das Anlagesegment führte.

© SZ vom 14.04.05 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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