Quartalszahlen:Modellwechsel drückt BMW-Gewinn

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Der Wechsel zu neuen Modellen wie dem überarbeiteten 1er oder 5er hinterlässt Bremsspuren in der BMW-Bilanz. Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres fiel der Gewinn niedriger aus als im Vorjahr.

Belastend hätten auch hohe Rohstoffpreise und der starke Euro gewirkt, sagte Vorstandschef Norbert Reithofer am Donnerstag in München. Dank neuer Modelle sei er für das laufende Geschäftsjahr aber zuversichtlich.

"Ich bin sicher, wir werden unsere erfolgreiche Geschäftsentwicklung 2007 fortsetzen. Unser Ausblick bleibt deshalb unverändert." Die Börse reagierte enttäuscht auf die Zahlen. Bis zum Mittag verloren die Aktien 2,72 Prozent auf 44,70.

Die Einführung neuer Modelle habe zunächst hohe Anlauf- und Markteinführungskosten verursacht, sagte Reithofer. In den kommenden Monaten sei dann aber mit einer "spürbaren Belebung der Geschäftsentwicklung" zu rechnen.

Hohe Ziele für Gesamtjahr bestehen weiter

Die Ziele fürs Gesamtjahr seien fest im Visier. So soll der Absatz im höheren einstelligen Prozentbereich zulegen und auf mehr als 1,4 Millionen Fahrzeuge steigen.

Bereinigt um Sondereffekte will BMW außerdem ein Vorsteuerergebnis von mehr als 3,75 Milliarden Euro einfahren.

Vorsteuer-Rendite zwischen sieben und acht Prozent

Währungseffekte und Rohstoffpreise dürften die Geschäftsentwicklung weniger beeinflussen als im Vorjahr. Die Vorsteuer-Rendite soll sich Reithofer zufolge weiter zwischen sieben und acht Prozent bewegen.

Langfristig ist ein Wert von acht bis zehn Prozent angepeilt. Im abgelaufenen Quartal hatte die Rendite für den Konzern bei 7,1 Prozent gelegen.

Die Aktuellen Absatzdaten untermauerten diesen Trend, sagte Reithofer. "Wir gehen davon aus, dass der Absatz der BMW Group im April um mehr als 2,5 Prozent wachsen wird." In den ersten drei Monaten war BMW mit 333.276 verkauften Fahrzeugen beim Absatz weitgehend auf der Stelle getreten.

Der Absatz der Marke BMW dürfte im April nur leicht über dem Vorjahreswert liegen, sagte der Vorstandschef. Hier sei dank neuer Modelle wie dem überarbeiteten 1er oder dem 5er erst im Mai und Juni wieder mit starken Zuwächsen zu rechnen.

Die neue Version des Geländewagens X5 komme gut an. "Die Auftragslage beim X5 ist nicht nur gut, sondern sehr gut. Unser Problem ist derzeit, dass die Produktion nachkommen muss, um die Nachfrage zu bedienen."

Trendwende beim Mini

Beim Mini ist die Trendwende Reithofer zufolge nach langer Durstrecke bereits geschafft. Hier sei im April mit der überarbeiteten Version des Kleinwagens ein Absatzplus von 18 bis 19 Prozent eingefahren worden.

Zwischen Januar und Ende März war das Vorsteuerergebnis von 1,296 Milliarden Euro im Vorjahresquartal auf 852 Millionen Euro gesunken.

Analysten hatten im Schnitt mit 851,4 Millionen Euro gerechnet. Unterm Strich sackte der Gewinn von 948 Millionen Euro auf 587 Millionen Euro ab und lag damit über den Prognosen, die bei 562,8 Millionen Euro gelegen hatten.

Einmaliger Buchgewinn im vergangenen Jahr

Im vergangenen Jahr hatte BMW aber von einem einmaligen Buchgewinn in Höhe von 375 Millionen Euro aus der Abwicklung einer Umtauschanleihe auf den britischen Triebwerkshersteller Rolls Royce profitiert.

Der Konzernumsatz kletterte leicht von 11,618 auf 11,951 Milliarden Euro. Hier hatten die Schätzungen bei 11,699 Milliarden Euro gelegen. In der wichtigsten Sparte Auto erhöhten sich zwar die Erlöse entgegen der Erwartungen von 11,231 auf 11,418 Milliarden Euro, das Bereichsergebnis (EBT) aber gab von 761 auf 609 (Prognose: 651,3) Millionen Euro nach und damit stärker als erwartet.

Die Sparte Financial Services schaffte ein deutlich kräftigeres Umsatzplus als erwartet und steigerte die Erlöse von 2,738 auf 3,083 Milliarden Euro (Prognose: 2,811), das EBT verbesserte sich von 173 auf 183 Millionen Euro. Erwartet worden waren 176,7 Millionen Euro.

Milde Witterung gut für Motorradgeschäft

Überdurchschnittlich gut entwickelte sich dank der milden Witterung das Motorradgeschäft. Hier kletterte der Umsatz um 17 Prozent auf 367 Millionen Euro, das Vorsteuerergebnis legte in der gleichen Größenordnung auf 34 Millionen Euro zu.

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