Quartals-Bilanz:Deutsche Bank mit Rekordgewinn

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Das Institut erwirtschaftete den bisher höchsten Nachsteuergewinn in einem dritten Quartal. In den ersten neun Monaten 2006 hat es mehr Gewinn gemacht als im gesamten Vorjahr.

Die Deutsche Bank hat im zurückliegenden dritten Quartal auf Grund eines soliden Ergebnisses im Investment Banking und von Sondereffekten deutlich mehr verdient als von Marktbeobachtern erwartet.

Josef Ackermann will 2008 8,4 Milliarden Euro erwirtschaften. (Foto: Foto:)

"Wir haben in diesem Quartal den höchsten Nachsteuergewinn erwirtschaftet, den wir je in einem dritten Quartal erzielt haben", sagte der Vorstandsvorsitzende des größten deutschen Geldinstituts, Josef Ackermann, am Mittwoch in Frankfurt am Main.

Gleichzeitig bekräftigte er seine Wachstumsziele. Die Aktie reagierte allerdings mit leichten Verlusten. Von Juli bis September stieg das Nettoergebnis gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum um 25 Prozent auf mehr als 1,2 Milliarden Euro.

Die Schätzungen von Analysten lagen im Durchschnitt lediglich bei 1,0 Milliarden Euro. Für die ersten neun Monate 2006 ergibt sich ein um 37 Prozent erhöhtes Nettoergebnis von knapp 4,2 Milliarden Euro. Damit übertraf das Institut bereits den gesamten Gewinn des Vorjahres von 3,8 Milliarden Euro.

"Robuste Zahlen"

Entsprechend positiv beurteilten Experten die Bilanz. Nach Ansicht von Konrad Becker, Banken-Analyst beim Bankhaus Merck Finck, sind die Zahlen insgesamt leicht besser als erwartet ausgefallen. Auch Christopher Wheeler von der US-Investmentbank Bear Stearns sprach von robusten Zahlen.

Allerdings kam der Deutschen Bank im dritten Quartal ein steuerfreier Gewinn aus dem Verkauf eines Teils ihrer Linde-Aktien über 92 Millionen Euro zu Gute. Zudem verbuchte das Institut Versicherungszahlungen über 125 Millionen Euro, die sie im Zusammenhang mit Betriebsunterbrechungen infolge der Terroranschläge in New York am 11. September 2001 von mehreren Versicherungsgesellschaften erhielt.

Auch die zentrale Zielvorgabe Ackermanns, eine Eigenkapitalrendite vor Steuern von 25 Prozent zu erreichen, wurde im dritten Quartal mit 26 Prozent erfüllt. Für die ersten neun Monate 2006 ergibt sich sogar eine Eigenkapitalrendite von 32 Prozent nach 28 Prozent in den ersten drei Quartalen 2005.

Restrukurierung abgeschlossen

Erst Anfang Oktober hatte Ackermann die Restrukturierung der Bank für abgeschlossen erklärt und eine Phase des verstärkten Wachstums ausgerufen.

Den Fokus setzt der Schweizer dabei auf organisches Wachstum, ergänzt durch kleinere Zukäufe. So hatte die Bank sich zuletzt auf ihrem Heimatmarkt mit der Berliner Bank und den Filialen der norisbank gestärkt. Zudem wurden der US-Immobilienfinanzierer Mortgage IT und der britische Vermögensverwalter Tilney erworben.

Seinen Optimismus hatte der Banker dadurch unterstrichen, dass er erstmals seit geraumer Zeit wieder ein absolutes Gewinnziel nannte: Für 2008 peilt er einen Vorsteuergewinn von 8,4 Milliarden Euro an.

Dieses Ziel bekräftigte Ackermann am Mittwoch, nachdem sich der Vorsteuergewinn in den ersten neun Monaten um 23 Prozent auf 6,3 Milliarden Euro erhöht hatte. Auch an dem Ziel einer Eigenkapitalrendite von 25 Prozent für das gesamte Jahr und dem Ziel einer zweistelligen Steigerung des Ergebnisses je Aktie für 2006 hält er unverändert fest. Den Aktionären stellte er erneut eine höhere Dividende in Aussicht. Für 2005 hatte die Bank 2,50 Euro je Aktie gezahlt.

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