Produkttest: DWS-Rentenfonds:Sicherheit, die kostet

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Der Preis der Altersvorsorge: Der DWS-Rentenfonds bietet Anlegern Vorteile - er verursacht aber auch hohe Kosten.

Horst Biallo

Die Deutsche-Bank-Tochter DWS bietet eine Rürup-Rente auf Fondsbasis. Damit können Selbständige und Arbeitnehmer staatlich gefördert für das Alter vorsorgen. Die Vorteile: Einzahlungen in Rürup-Sparpläne sind steuerbegünstigt, zudem unterliegen Kapitalerträge und Kursgewinne nicht der 25-prozentigen jährlichen Abgeltungsteuer.

Rentnerinnen am See: Ab einem gewissen Zeitpunkt macht man sich Gedanken über die richtige Altersvorsorge. Der DWS-Rentenfonds birgt einige Vorteile, aber auch hohe Kosten. (Foto: Foto: ddp)

Die Abgabenfreiheit beflügelt den Zinseszinseffekt und ermöglicht Renditevorteile. Außerdem sind Fondssparer flexibel: Im Gegensatz zu Versicherungssparern können sie jederzeit ihre Sparrate ändern, aussetzen oder Sonderzahlungen leisten. Adäquat zur Riester-Rente garantiert die DWS die eingezahlten Rürup-Beiträge zu Rentenbeginn, jedoch abzüglich fünf Prozent Vertragskosten.

Die Kundengelder investiert die DWS nach einem finanzmathematischen Modell, das kontinuierlich überprüft und angepasst wird. Das Geld fließt sowohl in konzerneigene als auch in Fremdfonds. Bis zehn Jahre vor Vertragsende liegt die Aktienquote bei 100 Prozent, danach wird sie stufenweise reduziert. Ab dem 55. Lebensjahr können Anleger erzielte Kurshöchststände für alle Zeit festschreiben lassen und sich so gegen Crashs am Kapitalmarkt absichern.

Teures Vergnügen

Solche Sicherungsmaßnahmen kosten jedoch meist Rendite. Positiv: Die DWS erlaubt als eine der wenigen Gesellschaften den Anbieterwechsel, zudem offeriert sie die Versorgung von Hinterbliebenen bei vorzeitigem Ableben des Rürup-Sparers.

Preiswert ist das Vergnügen aber nicht: Während beispielsweise die Deka für ihren Rürup-Fondssparplan 3,5 Prozent Verkaufsgebühr berechnet und ab einer Restlaufzeit unter acht Jahren komplett darauf verzichtet, fordert die DWS von allen eingezahlten Beiträgen fünf Prozent. Hinzu kommen jährliche Gebühren von 1,5 Prozent für die Verwaltung des Aktienanteils und bis zu 0,75 Prozent für die Rentenpapiere.

Immerhin: Im Gegensatz zu klassischen Privatrenten fallen die Verkaufsgebühren nicht geballt zu Sparbeginn an, sondern verteilen sich über die gesamte Laufzeit. Dies vermeidet teure Stornoverluste, falls der Vertrag nach kurzer Zeit gekündigt wird.

Ein Manko wartet zum Ende des Vertrags: Das Fondskapital muss in eine Rentenversicherung umgewandelt werden, die lebenslange Zahlungen garantiert; dafür fallen anders als bei Fondspolicen erneut Kosten an. Die langfristige Renditeerwartung der DWS Basis-Rente dürfte zwischen der von Renten- und Aktienfonds liegen, also bei fünf bis sieben Prozent.

© SZ vom 06./07.06.2009/kaf/mel - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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