Prestigeprojekt:Erdoğan stellt  E-Autos vor

Der türkische Präsident Erdoğan stellt einen SUV-Prototypen vor. (Foto: Reuters)

Die Türkei will 2022 ein eigenes Elektroauto auf den Markt bringen. Jährlich sollen dann in einer Fabrik in der nordwestlichen Provinz Bursa bis zu 175 000 Fahrzeuge produziert werden. "Wir alle werden Zeuge, dass der 60 Jahre alte Traum der Türkei Wirklichkeit wird", sagte Präsident Recep Tayyip Erdoğan am Freitagabend bei einer Großveranstaltung zur Vorstellung zweier Prototypen des Fahrzeugs. Das E-Auto solle zunächst in Europa und dann weltweit verkauft werden. Angekündigt wurde das Projekt bereits im November 2017 und soll als Beweis für die wachsende Wirtschaftskraft des Landes dienen. Nach Erdoğans Rede wurden zwei Fahrzeuge auf die Bühne gebracht: ein rotes SUV-Modell und eine graue Limousine. Beide trugen das Label TOGG des Konsortiums Turkey's Automobile Initiative Group, hinter dem die Industrieunternehmen Anadolu Group, BMC, Kok Group, der Mobilfunkbetreiber Turkcell und die Zorlu Holding stehen. Vorstandschef ist der frühere Bosch-Geschäftsführer Gürcan Karakaş. In der neuen Fabrik sollen rund 4000 Menschen arbeiten. Das Konsortium will in den nächsten 13 Jahren mehr als drei Milliarden Euro in die Entwicklung und den Bau des Fahrzeugs investieren. Der Bau eines eigenen türkischen Elektroautos ist ein langjähriges Ziel Erdoğans. Die Stromtankstellen für Elektrofahrzeuge sollen laut Erdoğan landesweit im Jahr 2022 betriebsbereit seien. Die Türkei ist bereits ein bedeutender Exporteur von Autos nach Europa, die in der Türkei aber von Branchengrößen wie Ford, Renault, Toyota und Hyundai hergestellt werden.

© SZ vom 28.12.2019 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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