Preisanstieg:Sekt wird wohl teurer

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2017 sorgte die Witterung für eine schlechte Weinernte. Um 14 Prozent sank die Erntemenge in Europa im Vergleich zum Vorjahr. Es sei, laut Rotkäppchen-Mumm, darum damit zu rechnen, dass die Preise für Sekt im Jahr 2018 ansteigen.

Freyburg - Der größte Sekthersteller Deutschlands, Rotkäppchen-Mumm, rechnet angesichts einer schlechten Weinernte mit steigenden Preisen. Innerhalb Europas ging den Angaben zufolge die Erntemenge beim Wein - der Grundlage von Sekt - um 14 Prozent im Vergleich zu 2016 zurück, weltweit um acht Prozent. In der Folge sei damit zu rechnen, dass 2018 die Preise für Sekt steigen werden - "in etwa wie die Ernten zurückgingen", sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Christof Queisser, am Stammsitz in Freyburg (Burgenlandkreis). Dies sei jedoch "kein Phänomen von Rotkäppchen". Auch bei Wein und Champagner sei von Preissteigerungen auszugehen. Immerhin sei die Qualität der Trauben sehr gut, heißt es.

Der Getränkekonzern aus Sachsen-Anhalt möchte im kommenden Jahr seine Führungsposition im deutschen Sektmarkt stärken, sagte Queisser. Nach bisherigen Angaben hatte Rotkäppchen-Mumm 2016 bereits einen Anteil am deutschen Sektmarkt von gut 55 Prozent. Rund 271 Millionen Flaschen Sekt, Wein, Spirituosen und weinhaltige Getränke verkaufte der Konzern - das waren sieben Prozent mehr als 2015. Der Umsatz lag bei 986 Millionen Euro und damit um acht Prozent höher als 2015; wie viel davon als Gewinn bleibt, verrät das Unternehmen nicht. Die Sektkellerei hat vier deutsche Standorte - in Freyburg, Eltville, Nordhausen und Breisach und beschäftigt etwa 650 Mitarbeiter. In diesem Jahr hat Rotkäppchen das italienische Familienunternehmen Ruggeri (Valdobbiadene) übernommen. Im kommenden Jahr werde sich der Markt weiter "konsolidieren", heißt es - offenbar will Rotkäppchen-Mumm abermals zukaufen. Zudem soll offenbar das Geschäft mit alternativen Produkten gestärkt werden: Bei den Kunden lägen auch alkoholfreie Varianten von Sekt und Wein im Trend.

Marktführung hin oder her: Das namensgebende Getränk, der Rotkäppchen-Sekt, ist übrigens durchaus nicht der beste in Deutschland, zumindest nach Meinung von Stiftung Warentest. Als sie letzthin 21 Sektsorten vor allem auf Geschmack und Geruch sowie auf Inhaltsstoffe prüften, landete Rotkäppchen nur auf Platz neun. Ein guter Tropfen, so die Tester, sei bereits für drei Euro zu haben.

© SZ vom 13.12.2017 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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