Postbank:Börsengang voraussichtlich im Herbst 2004

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Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel macht Tempo: Erst hieß es binnen 18 Monaten, jetzt schon im Herbst 2004. Wenn alles klappt, ist die Postbank das erste große deutsche Unternehmen, welches sich seit der Krise an den Aktienmärkten wieder an die Börse traut.

Die Deutsche Postbank AG wird voraussichtlich im Herbst 2004 an die Börse gehen. Darauf liefen die Planungen hinaus, wie Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel am Montag in Bonn zu verstehen gab.

Es gebe zwar ein größeres Zeitfenster mit einem Zeitraum von 18 Monaten, um genügend Flexibilität zu haben und auch das Marktumfeld zu berücksichtigen. "Am wahrscheinlichsten" sei aber Herbst 2004. Er gehe davon aus, dass der Börsengang der Deutschen Post etwa 2,5 Milliarden Euro einbringen werde. Ihr gehört die Postbank zu 100 Prozent.

Seit der Krise an den Aktienmärkten könnte die Börseneinführung der Postbank wieder der erste Börsengang eines schwergewichtigen deutschen Unternehmens werden.

Deutsche Post will Mehrheit behalten

Die Deutsche Post werde auch nach einem Börsengang die Mehrheit behalten, sagte Post-Vorstandschef Klaus Zumwinkel. Ziel sei es, "für unsere Aktionäre bei der Deutschen Post World Net den Unternehmenswert - ganz im Sinne des langfristigen Shareholder Value - zu steigern". Die Postbank besitze im Endkundengeschäft "eine einzigartige, für Anleger attraktive Position". Die Deutsche Post selbst war im Jahr 2000 an die Börse gegangen.

Postbank-Vorstandschef Wulf von Schimmelmann betonte, die Bank verdanke ihre Spitzenstellung der zielstrebigen Ausrichtung auf das Privatkundengeschäft. Dies hat nach Einschätzung des Unternehmens auch in den schwierigen Bankenjahren 2001 und 2002 zu einer Verbesserung der Ergebnissituation geführt.

Weniger Verluste durch Wertpapiergeschäfte

Dabei sei der Bank zugute gekommen, "dass sie aufgrund ihrer Unternehmensstrategie in deutlich geringerem Ausmaß als der Wettbewerb unter Verlusten aus dem Wertpapiergeschäft leidet, keine hohen Abschreibungen bei Firmenkundenabschreibungen vornehmen und keine Ergebnisausfälle aus dem Investmentbanking kompensieren muss."

Die Postbank ist mit über zehn Millionen Kunden und 10.000 Mitarbeitern Deutschlands größte Filialbank. Daneben betreut das Unternehmen 400.000 Firmenkunden. Im vergangenen Geschäftsjahr kam die Postbank auf eine Bilanzsumme von 141 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Steuern lag bei knapp 400 Millionen Euro.

(sueddeutsche.de/AFP/dpa)

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