Postbank-Börsengang:Besondere Anreize für Kleinaktionäre geplant

Die Postbank will bei ihrem für Herbst 2004 geplanten milliardenschweren Börsengang die deutschen Privatanleger beteiligen.

"Natürlich wird der größte Teil der Emission bei Institutionellen platziert. Wir gehen aber davon aus, dass es auch eine Tranche für Privatanleger geben wird", sagte Postbankchef Wulf von Schimmelmann dem Handelsblatt.

Die Aktien würden vor allem in Europa platziert; in den USA und Japan seien kleine Tranchen möglich. Bei dem mit rund 2,5 Milliarden Euro voraussichtlich größten deutschen Börsengang des kommenden Jahres plane von Schimmelmann auch besondere Anreize für Postbank-Kunden, hieß es in der Meldung. Konkretisieren wollte er diese aber noch nicht.

Vorbild Telekom

Die Telekom hatte 1996 bei ihrem Börsengang Kleinaktionären Rabatte gewährt, die Deutsche Post gab Anteilsscheine verbilligt an Mitarbeiter. Weitere Möglichkeiten sind Treueaktien oder eine bevorrechtigte Zuteilung, wie das Blatt berichtete.

Die Deutsche Post, Mutter der Postbank, will sich durch den Börsengang von rund 49 Prozent ihrer Anteile trennen. Zurzeit stehe die Postbank, deren Gesamtwert auf mehr als 5 Milliarden Euro geschätzt werde, mit 3,4 Milliarden Euro in den Post-Büchern.

Geiz war in

In den vergangenen knapp zwei Jahren hatten Unternehmen bei erfolgreichen Börsengängen auf institutionelle Anleger gesetzt, weil sie beispielsweise teure Werbekampagnen scheuten.

"Die Nachfrage der Privatanleger ist aus Sicht der emittierenden Unternehmen zu gering, als dass sich die zusätzlichen Kosten lohnen würden", so Mark Pohlmann, Managing Director der Schweizer Investmentbank UBS Warburg.

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