Portrait:Haim Saban

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Nach monatelangen Verhandlungen über den Kauf von ProSiebenSAT.1 gibt es nun offenbar ein Happy End für den Mann aus Hollywood. Seine Karriere begann der US-Milliardär als Konzertagent in Israel.

Haim Saban ist mit dem Kauf von ProSiebenSat.1 wieder einmal seinem Ruf als gewiefter Geschäftsmann gerecht geworden. Wie Leo Kirch, dessen Erbe er nun antritt, hat er sich aus eigener Kraft nach ganz oben gearbeitet.

Nun will er seine zweite Chance nutzen und auch auf dem deutschen Fernsehmarkt eine dominierende Rolle spielen. Vor einigen Monaten betonte der 58-Jährige, er wolle sich langfristig engagieren und das Unternehmen nicht wieder schnell abstoßen.

Neben einem prall gefüllten Bankkonto verfügt der gebürtige Ägypter über eine viel gepriesene Mischung aus Geschäftssinn und Charme. Bereits beim ersten Verhandlungsmarathon im Frühjahr hatte Saban bereits den Konkurrenten aus Deutschland, Verleger Heinz Bauer, überflügelt. Schon damals soll er immer wieder versucht haben, die Finanzierungsbedingungen des Geschäfts zu seinen Gunsten zu verändern.

Nun bewies er erneut Ausdauer und Verhandlungsgeschick, denn ursprünglich war die Motivation bei Banken und Insolvenzverwaltung gering, sich nochmals auf ihn einzulassen.

Start als Konzertagent in Israel

Der Sohn eines Kaufmanns und einer Näherin wuchs in Ägypten und Israel auf. Seine Karriere startete er als Konzertagent in Israel. In seiner Zeit als Musikproduzent in Paris schuf er anschließend unter anderem die Titelmelodie von "Dallas". 1983 zog er nach Los Angeles, wo er zunächst Musik für Zeichentrickfilme und später auch Kinder-Fernsehsendungen machte. 1995 gründete er ein Joint Venture mit Newscorp.

Der große Coup gelang Saban im Jahr 2001: Für insgesamt 5,3 Milliarden Dollar verkauften er und Newscorp das Gemeinschaftsunternehmen Fox Family Worldwide an den Disney-Konzern.

Das Unternehmen vertreibt unter anderem die Zeichentrick-Serie "Power Rangers", deren populäre US-Version Saban geschaffen hatte. Einen Namen in den USA machte sich Saban auch als großzügiger Spender an die Demokratische Partei und für wohltätige Zwecke.

Dennoch hat sich Saban für seinen neuen Übernahme-Anlauf mehrere Finanzinvestoren als Unterstützung ins Boot geholt, um nicht nur mit dem eigenen Geld arbeiten zu müssen.

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