Pleiten:Erschreckender Anstieg

Die Pleitewelle in Deutschland bleibt ungebrochen: Im Juli stieg die Zahl der Insolvenzen gegenüber dem Vorjahresmonat um 20,8 Prozent auf 9186.

Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit. Davon seien 3584 auf Unternehmen entfallen, was einem Anstieg um 8,5 Prozent entsprach.

Größter Anstieg bei Verbraucherinsolvenzen

Die von privaten Verbrauchern, ehemals Selbstständigen oder Gesellschaftern und aus Nachlässen angemeldeten Insolvenzen hätten mit 5602 Fällen gegenüber dem Juli 2002 sogar um mehr als 30 Prozent zugelegt. Den kräftigsten Anstieg verzeichneten demnach die Verbraucherinsolvenzen mit gut 55 Prozent.

Von Januar bis Juli summierte sich die Zahl der von den Amtsgerichten gemeldeten Pleiten damit auf 58.701, wie die Statistiker weiter berichteten. Dies entsprach einem Plus von gut 24 Prozent.

Unternehmenspleiten stiegen um neun Prozent

Die Unternehmenspleiten legten im Vergleich zu den ersten sieben Monaten des vergangenen Jahres um neun Prozent auf 23.537 zu; bei den 35.164 Insolvenzen der übrigen Schuldner brachten es wiederum die Verbraucherpleiten mit einem Plus von 67,7 Prozent auf 18.774 Fälle auf den mit Abstand steilsten Anstieg.

Trotz der steigenden Pleitenzahl geht dagegen die Schadenssumme weiter zurück: Die Gesamthöhe aller offenen Forderungen bezifferte die Behörde für die Zeit von Januar bis Juli mit 26 Millionen Euro; das war rund ein Fünftel weniger als im entsprechenden Zeitraum des Vorjahres.

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