Personalien:Mr. Cum-Ex stellt sich

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Klare Botschaften: Steueranwalt Hanno Berger hat keine Angst vor der Justiz und DGB-Vorstandsmitglied Buntenbach nennt ihre Priorität für die Arbeitsmarktpolitik.

Stellt sich seiner Schuld

Hanno Berger, Steueranwalt aus Hessen, der in der Schweiz im Exil lebt, will sich einem möglichen Strafprozess in Wiesbaden um dubiose Aktiendeals zu Lasten des Fiskus stellen. "Selbstverständlich werde ich persönlich am Verfahren, falls es überhaupt zu diesem kommt, teilnehmen und nötigenfalls auch durch alle juristischen Instanzen gehen", sagte Berger der Wirtschaftswoche. Auf Anfragen der SZ hatte er zuvor nicht reagiert. Der 66-jährige Berger lebt seit Ende November 2012 in Zuoz im Oberengadin. Damals hatten Ermittler seine Kanzlei und sein Haus gefilzt. Der Steueranwalt bekam das auf einer Reise nach München mit und fuhr über Österreich gleich weiter nach Zuoz, wo ihm schon länger ein Haus gehört. Seine Frau kam nach. In der Schweiz glaubte sich Berger vor den Ermittlern sicher. Nun liegt eine Anklage gegen ihn wegen Steuerhinterziehung vor. Es geht um den Handel von Aktien mit (Cum) und ohne (Ex) Dividende.

Klaus Ott

Klare Botschaft

(Foto: Jörg Carstensen/dpa)

Annelie Buntenbach, 62, ist als Vorstandsmitglied des Deutschen Gewerkschaftsbundes von Berufs wegen keine natürliche Anhängerin einer FDP-Regierungsbeteiligung. Umso wichtiger ist es ihr, einer möglichen Koalition mit den unternehmerfreundlichen Liberalen rechtzeitig ihre Ideen für den Arbeitsmarkt zu übermitteln. Buntenbachs Priorität: Tarifflucht stoppen. "Die Tarifbindung ist in den letzten zwei Jahrzehnten spürbar gesunken", sagte sie am Donnerstag. Laut DGB lehnt beispielsweise etwa die Hälfte der Mitgliedsfirmen im Arbeitgeberverband Gesamtmetall eine Tarifbindung ab. Buntenbach will, dass Arbeitgeber gezwungen werden, offenzulegen, ob sie OT-Mitglied (ohne Tarifbindung) in einem Verband sind, um Gewerkschaften Klarheit bei Verhandlungen zu geben. Verlässt eine Firma den Tarifvertrag oder strukturiert um, müsse außerdem für die ausgelagerten und für neue Mitarbeiter die Tarifbindung gelten.

Sebastian Jannasch

Ende der Doppelspitze

George McKay, 60, derzeit noch Co-Chef des Vermögensverwalters Allianz Global Investors, gibt seinen Posten im kommenden Frühjahr auf. Zum 1. April werde er sich dann auf eine beratende und repräsentierende Funktion zurückziehen, hieß es von der Frankfurter Allianz-Tochter. Damit endet dort dann auch die Zeit der Doppelspitzen nach etwa sechs Jahren. McKay steht seit März 2016 gemeinsam mit Andreas Utermann an der Spitze der Firma mit einem verwalteten Vermögen von zuletzt knapp 500 Milliarden Euro. Utermann wird den Chefposten künftig allein ausfüllen. McKays Aufgaben als Chef des operativen Geschäfts wird Karen Prooth übernehmen, die bereits im Herbst vom Rivalen Blackrock zu Allianz Global Investors wechselt. Den weltweiten Vertrieb soll mit dem Weggang McKays der Europa-, Mittel-Ost- und Afrika-Chef Tobias Pross zusätzlich übernehmen, hieß es weiter.

Stephan Radomsky

© SZ vom 06.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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