Personalien:Kritik an Trumps Plänen

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Investor Warren Buffett kritisiert die Steuerreform-Pläne des US-Präsidenten. Außerdem: Ex-Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann.

Kritik an Trumps Plänen

Warren Buffett, 87, Großinvestor und Börsenmilliardär, kritisiert die Steuerreform-Pläne von US-Präsident Donald Trump als unnötig großzügig: "Wir haben eine Menge von Firmen", sagte Buffett dem Sender CNBC. "Ich glaube nicht, dass irgendeine von denen in der Welt nicht wettbewerbsfähig ist wegen des Unternehmensteuersatzes." Der Reformplan der regierenden Republikaner sieht vor, dass diese Steuer auf 20 Prozent gesenkt wird von derzeit 35 Prozent. Viele multinational agierende Konzerne zahlen allerdings weniger, denn sie machen reichlich Gebrauch von Schlupflöchern im Steuergesetz. Ins gleiche Horn wie Buffett blies auch Larry Fink, Chef des weltgrößten Vermögensverwalters Blackrock. Fink betonte, eine Reduzierung des Satzes auf 27 Prozent wäre für die US-Firmen bereits ausreichend und würde den Staatshaushalt weniger belasten. Buffett kündigte indes an, die Steuerpläne in seine Investmentpläne einfließen zu lassen. Normalerweise mache er dies nicht, doch diesmal sei das für seine Beteiligungsfirma Berkshire Hathaway von Bedeutung. Reuters

"Ehrgeizig, aber nicht gierig"

(Foto: Krisztian Bocsi/Bloomberg)

Josef Ackermann, 69, präsentiert sich bei öffentlichen Auftritten gerne entspannt und dauerlächelnd. Das ist insofern wenig überraschend, als dass sich der ehemalige Deutsche-Bank-Chef für die aktuelle Misere des größten deutschen Geldhauses nicht wirklich in der Verantwortung sieht. In einem Interview mit der Zeit bekannte er nun zwar, dass die vielen Rechtsfälle und Vergleiche, die auf Geschäfte in seiner Zeit zurückgehen, "dem traditionell großen Ansehen der Bank gerade in Deutschland alles andere als zuträglich" gewesen seien. Damit, dass es geschäftlich heute nicht mehr so gut laufe, hätten sie jedoch relativ wenig zu tun, meinte er. US-Wettbewerber, die nach seiner Berechnung ein um ein Vielfaches höhere Rechtskosten zu schultern gehabt hätten, gehe es trotzdem wieder blendend. "Das Führungsteam der Deutschen Bank, dem ich vorstand, war zweifellos ehrgeizig, aber nicht gierig, und wir haben sicher nicht die Weltwirtschaft an den Rand des Zusammenbruchs geführt. Das waren andere", sagte Ackermann, der die Bank von 2002 bis 2012 führte. Auch mit Blick auf den Selbstmord von Pierre Wauthier, früherer Finanzchef von Zurich Financial, hat sich Ackermann nichts vorzuwerfen. Der Manager hatte Ackermann, der seinerzeit Verwaltungsratspräsident war, in seinem Abschiedsbrief im Jahr 2013 Vorwürfe gemacht. Ackermann war kurz danach zurückgetreten. "Eine solche Erfahrung wünsche ich niemandem", sagte er. Natürlich habe er sich gefragt, ob er Mitschuld trage. "Aber da ist einfach rein gar nichts gewesen, was ich mir selbst im Nachhinein vorzuwerfen hätte." Ein gewisser Leistungsdruck oder gelegentliche sachliche Kritik sei in solchen Positionen völlig normal. "Sie rechtfertigen nicht einmal ansatzweise einen Selbstmord." Meike Schreiber

Reich, Reicher, Reimann

Peter Harf, 71, verwaltet das Kapital der reichsten Familie Deutschlands. Eine Familie, die trotz ihres Vermögens von 33 Milliarden Euro, kaum jemand kennt. Die Reimanns sind ein Clan mehrerer Geschwister. Harf kümmert sich um die Familienholding. Zum Reimann-Imperium gehören unter anderem einige Kaffeehersteller wie Jacobs Douwe Egberts. Unter Harfs Führung stieg das Vermögen der Reimanns in den letzten Jahren rapide an. Laut einer Schätzung des Manager Magazins haben sie jetzt sogar den BMW-Großaktionären Stefan Quandt und Susanne Klatten den ersten Rang in der Liste der reichsten Deutschen abgelaufen. Eine Summe von 31,5 Milliarden Euro reicht nicht, um den Spitzenplatz in der Hitliste der Super-Reichen zu verteidigen. Diesen hatten sie seit dem Jahr 2014 inne. Dieter Schwarz liegt auf dem dritten Platz. Der Mann hinter dem Discountimperium bestehend aus Lidl und Kaufland soll über 22 Milliarden Euro verfügen. Rang drei teile er sich mit Georg und Maria-Elisabeth Schaeffler, Eigentümer des gleichnamigen Zuliefererkonzerns. Janis Beenen

Umbau bei Siemens

Sabrina Soussan, 49, leitet seit vergangenem Herbst die Siemens-Bahnsparte Mobility. Sie hat 1997 in Toulouse angefangen, war dann in Tokio, Regensburg und der Schweiz. (Foto: oh)

Sabrina Soussan, 48, bei Siemens bisher Chefin einer Einheit mit dem etwas umständlichen Namen Mainline Transport und Urban Transport, leitet seit Monatsanfang zusammen mit ihrem Kollegen Michael Peter, 51, zusätzlich die Division Mobility des Konzerns. Die beiden kümmern sich um das Geschäft mit Hochgeschwindigkeits- und Nahverkehrszügen, Lokomotiven, U-Bahnen, Straßenbahnen und Serviceleistungen. Grund für die Neusortierung ist die Entscheidung des Münchner Unternehmens, sein Zuggeschäft zusammen mit dem französischen Konzern Alstom zu fusionieren. So führt dann eines zum anderen: Der bisherige Spartenchef Jochen Eickholt, 55, soll sich seit dem 1. Oktober nur noch um die Zusammenführung mit dem neuen Partner Alstom kümmern - was ein Vollzeitjob sein dürfte. Soussan ist seit 20 Jahren bei Siemens tätig. Sie war in Deutschland, Frankreich, Japan, Großbritannien und in der Schweiz. Sie hat Maschinenbau und Luft- und Raumfahrttechnik studiert und Abschlüsse aus Frankreich und Irland in der Tasche. SZ

96 Minuten um die Welt

(Foto: Tass/dpa)

Sputnik, 92 Tage, Satellit, ist auch 60 Jahre nach seiner Geburt eine technische Revolution. Am 4. Oktober 1957 schickte die Raumfahrtbehörde der Sowjetunion die Kugel erstmals ins Weltall: 58 Zentimeter groß, 83 Kilo schwer, ausgestattet mit vier Antennen. Sputnik, zu deutsch Begleiter, umkreiste die Welt in 96 Minuten und sendete auf seinem Weg Kurzwellensignale in Richtung Erde. Damit zeigten die Russen, dass es möglich ist, ein künstliches Objekt im Kosmos zu orten. Zudem befand sich in Sputnik ein Thermometer, er zeichnete auf, wie sich Druck und Temperatur im All veränderten. In den USA löste Sputniks Flug einen Schock aus. Nicht nur hatten die Amerikaner die erste Runde in der Eroberung des Alls verloren. Sie fürchteten auch, Russlands Raketen könnten die USA erreichen, wenn sie doch genug Reichweite hatten, einen Satelliten in den Orbit zu schießen. So führte der Sputnikschock 1958 zur Gründung der amerikanischen Raumfahrtbehörde Nasa. Der Trabant selbst erlebte das nicht mehr. Nach 1440 Runden um die Welt verglühte er in der Atmosphäre. Katharina Kutsche

© SZ vom 05.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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