Personalien:Ärmer und doch reich

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Wang Jianlin ist nicht mehr der reichste Chinese, die Facebook-Obere Sandberg reut die Rolle ihrer Firma im US-Wahlkampf. Und VW-Chef Müller demonstriert Stärke.

Nur noch Platz fünf

Wang Jianlin, 63, viele Jahre reichster Chinese, hat deutlich an Wohlstand eingebüßt. Vor einem Jahr noch taxierten die gängigen Reichenlisten Wangs Vermögen auf mehr als 30 Milliarden Dollar. Der am Donnerstag veröffentlichte Hurun-Report geht inzwischen von 23 Milliarden Dollar aus. An der Spitze des Rankings steht nun der Immobilienunternehmer Xu Jiayin, dessen Vermögen Hurun derzeit auf 43 Milliarden Dollar schätzt. Eine Steigerung um satte 272 Prozent. Auch Wang Jianlin hatte ursprünglich sein Geld mit Immobilien verdient, in den vergangenen Monaten geriet Wangs Firma Dalian Wanda jedoch immer wieder in Konflikt mit der chinesischen Regierung. Peking sind die vielen Auslandsinvestitionen ein Dorn im Auge. Die Folge: In den USA musste Wanda im Sommer knapp 80 Hotels abstoßen. Auch den Kauf eines Grundstücks in London in bester Lage direkt an der Themse sagte das Unternehmen in letzter Minute ab.

Christoph Giesen

Reue bei Facebook

(Foto: Philippe Wojazer/Reuters)

Sheryl Sandberg, 48, hat sich als erste hochrangige Facebook-Vertreterin öffentlich zu russischen Manipulationsversuchen in sozialen Netzwerken geäußert. Die Geschäftsführerin sprach vor Vertretern des US-Kongress. Zuvor stellte sich Sandberg einem Interview mit der Nachrichtenseite Axios.

Rund um die Präsidentschaftswahl 2016 wurden laut Facebook 3000 Anzeigen mit politischen Botschaften aus Russland auf der Seite geschaltet. Die Regierung in Moskau streitet ab, die Werbung pro Donald Trump initiiert zu haben. Die US-Politik diskutiert nun, ob und wie soziale Netzwerke gegen solche Aktionen vorgehen müssen. Im Interview entschuldigte sich Sandberg nun bei den Nutzern: "Auf unserer Plattform sind Dinge passiert, die nicht passieren dürfen." Anzeigen sollten in Zukunft geprüft werden. Ob Hillary Clinton die Wahl durch die Einflussnahme aus Russland verloren hat, wollte Sandberg aber nicht kommentieren.

Janis Beenen

Stütze für E-Autos

(Foto: Andreas Arnold/dpa)

Matthias Müller, 64, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen-Konzerns, glaubt, dass E-Autos frühestens in einem halben Jahrzehnt Gewinn bringen. Noch sei die Technik, zumal die Batterien, teuer. Doch während diese Kosten allmählich sinken, steigen jene für die immer komplexeren Verbrennermotoren, erklärte er laut Redemanuskript bei einer Tagung des Topmanagements in Wolfsburg: "In der Übergangszeit, bis sich die Kurven kreuzen - nach meiner These in fünf bis sieben Jahren -, finanzieren wir mit den Gewinnen aus den klassischen Fahrzeugen die Vorleistungen für die künftigen." Es sei herausfordernd den technologischen Wandel zu bewältigen - neben den Antrieben auch die zunehmende Roboterisierung. Dazu bedürfe es vieler Investitionen, eines langen Atems und noch mehr Zusammenarbeit zwischen den Marken. "Ich frage: Wer außer uns, kann das? Wer außer uns hat diese Stärke?"

Max Hägler

© SZ vom 13.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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