Personalie:Friedman überwacht die Klobalisierung

Nach seiner Kokain-Affäre zieht es Michel Friedman in die Wirtschaft. Der zurückgetretene Vizepräsident des Zentralrats der Juden soll Aufsichtsratmitglied bei dem weltweit tätigen Toilettenhersteller Wall werden.

Die Sprecherin des Unternehmens, Beate Stoffers, bestätigte am Donnerstag eine entsprechende Meldung der Bild-Zeitung. Das Unternehmen habe bereits eine Zusage des ehemaligen Vizepräsidenten des Zentralrats der Juden erhalten, sagte Stoffers. Der Aufsichtsrat werde am 28. August bestätigt.

"Medienspezialist"

Die Initiative zu der Anfrage an Friedman sei vom Vorstandsvorsitzenden Hans Wall selbst ausgegangen, sagte die Sprecherin. Friedman sei als Medienspezialist besonders geeignet für die Funktion.

Das Unternehmen ist auf Stadtmöblierung wie die Aufstellung von City-Toiletten, Bänken und Bushaltestellen spezialisiert und finanziert sich über die Vermarktung von Werbeflächen.

Der Frankfurter Anwalt Friedman war wegen seiner Verwicklung in eine Kokainaffäre von seinem Amt als Vizepräsident des Zentralrats der Juden zurückgetreten. Auch als Talkmaster in der ARD wird er nicht weiter auftreten.

Wegen Drogenbesitzes zum Eigenverbrauch in zehn Fällen akzeptierte er einen Strafbefehl der Berliner Justiz in Höhe von insgesamt 17.400 Euro. Damit gilt der 47-jährige CDU-Politiker als vorbestraft.

© sueddeutsche.de/AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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