Perfekte Camouflage:EADS plant Chamäleon-Flugzeug

Der europäische Luftfahrtkonzern will Militärflugzeuge entwickeln, die am Himmel mit dem bloßen Auge nicht mehr zu erkennen sind. Die Maschinen sollen ihre Oberfläche der Umgebung laufend anpassen - wie es auch Chamäleons tun.

"Wir untersuchen neue Technologien, damit ein Flugkörper etwa ab 800 Meter Entfernung am Himmel optisch nicht entdeckt werden kann", sagte Jürgen Kruse, Leiter der Abteilung Tarn-Technologie bei EADS Militärflugzeuge in Bremen, der Financial Times Deutschland.

"Das Ziel ist das auf größere Entfernungen optisch nicht mehr erkennbare Flugzeug." Die Tarnung könnte für unbemannte oder auch bemannte militärische Flugkörper oder Flugzeuge zur Anwendung kommen.

Bislang Tarnanstrich

Bisher sind Militärmaschinen im Flug nur durch einen Tarnanstrich dagegen geschützt, entdeckt zu werden. Durch sich verändernde Oberflächen, etwa mit Hilfe von Leuchtdioden oder aktiven Folien, gebe es jetzt neue Möglichkeiten, sagte Kruse.

Farbe und Helligkeit des Flugzeugs könnten sich ändern, wenn die Maschine zwischen weißen Wolken und blauem Himmel fliegt - ähnlich wie bei einem Chamäleon, das seine Farbe der Umgebung anpassen kann.

Praktische Flugtests in drei Jahren möglich

EADS hat beim Beschaffungsamt der Bundeswehr einen Antrag für ein Forschungsprojekt zur optischen Tarnung gestellt; bei einer Zustimmung könnten praktische Flugtests in etwa drei Jahren beginnen.

Angaben über technische oder finanzielle Einzelheiten des Projektes werden nicht gemacht. In der Branche ist bekannt, dass auch die USA und Großbritannien an Projekten zur optischen Tarnung von Flugzeugen arbeiten.

In den vergangenen Jahrzehnten konzentrierte sich die Tarnung von Militärflugzeugen allerdings auf ein möglichst geringes Echo der Radarstrahlen sowie auf geringe Wärmestrahlung.

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