Orte des Glücks:Der Wald

Von Felicitas Wilke

Irgendetwas macht der Wald mit den Menschen. In der U-Bahn sitzen sie schweigend nebeneinander, in der überfüllten Fußgängerzone rempeln sie einander an, ohne sich zu entschuldigen. Doch im Wald, da gehen sie freundlich nickend aneinander vorbei und grüßen sich wie Wandersleute - selbst wenn der Grünstreifen nur ein paar Kilometer vom Zentrum entfernt liegt. Das Licht, der Duft, die Luft, die Stille: Es gibt ziemlich viele gute Gründe, warum der Wald die Menschen zufrieden macht. In Japan wissen sie das schon lange, jetzt erforschen auch Wissenschaftler in Deutschland, ob sich das "Waldbaden" für medizinische Zwecke nutzen lässt. Darunter versteht man ausgedehnte, meditative Spaziergänge durch den Wald, möglichst ohne Smartphone. Die Wellnessindustrie hat den Forst auch längst für sich entdeckt. Sie lädt zum "Waldbaden" unweit des Fünf-Sterne-Hotels ein, organisiert ein "Waldbaden"-Coaching oder lockt gleich ins Wald-Therapie-Zentrum. Vielleicht tut es fürs Erste auch das Ticket für den Bus, der am Waldrand hält. Foto: Manfred Neubauer/WOR / Animation: Stefan Dimitrov

© SZ vom 02.01.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: