Orte des Glücks:Auf der Hochzeitsmesse

Von Felicitas Wilke

Dass die Ehe in Mode ist, erfahren Heiratswillige bereits dann, wenn sie mögliche Lokalitäten für die Party abtelefonieren. Ein Termin für 2019? Der Gastronom lacht fast mitleidig: "Wir machen fast nur noch Termine für 2020." Im vorvergangenen Jahr schloss der deutsche Staat rund 407 000 Ehen, deutlich mehr als zehn Jahre zuvor. In politisch bewegten Zeiten, so scheint es, flüchten sich Männer und Frauen ins private Glück. Die Wirtschaft freut es: Zwischen 5000 und 10 000 Euro geben Paare Umfragen zufolge im Schnitt für ihre Feier aus. Nicht nur Gastronomen profitieren, auch Wedding Planner, Bäcker, Floristen - und die Messeindustrie. Die Cebit ist tot, es leben die "Trau Dich", "Traumtage" oder "Vintage Wedding". Dort wetteifern Konditoren um die schönste Turm-Torte , nebenan preisen Kleidergeschäfte das neueste Modell in A-Linie an. Die Luft ist stickig, die Kundschaft fröhlich-überdreht. Anstrengender als eine solche Messe kann die Ehe auch nicht sein. Foto:Markus Prosswitz/imago / Animation: Stefan Dimitrov

© SZ vom 02.01.2019 / fewi - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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