Optionsbörse:Bitcoin bekommt mehr Legitimität

Die umstrittene Kryptowährung Bitcoin hat einen Schritt in die traditionelle Finanzwelt gemacht. Durch das Debüt an der Chicagoer Optionsbörse CBOE ist die Internetwährung etwas seriöser geworden.

Die Internetwährung Bitcoin hat mit ihrem Debüt an der Chicagoer Optionsbörse CBOE einen Schritt in die traditionelle Finanzwelt gemacht. Nachdem die CBOE seit Sonntag erstmals Terminkontrakte für die umstrittene Kryptowährung anbot, schoss der Kurs des Bitcoin in wenigen Stunden auf zeitweise mehr als 18 000 Dollar. Terminkontrakte sind ein Finanzprodukt, mit dem Investoren auf steigende und fallende Kurse der Währung setzen können. Der Handel an der CBOE gebe dem Bitcoin "Legitimität", sagte der Analyst Nick Colas von Data Trek Research. Damit werde anerkannt, "dass er ein Vermögenswert ist, mit dem gehandelt werden kann." Bejubelt wurde der CBOE-Start auch von den Zwillingen Cameron und Tyler Winklevoss, die jüngst zu den ersten Bitcoin-Milliardären erklärt worden waren. Kritik äußerte hingegen der Finanzexperte Jim Cramer: Er warnte, der neue Handelsplatz öffne professionellen Anlegern die Tür, die auf fallende Kurse wetteten.

Der Bitcoin war 2009 auch als Antwort auf die Finanzkrise erfunden worden, um eine von Staaten, Zentralbanken und anderen Finanzinstituten unabhängige Währung zu erschaffen. Befürworter argumentieren, dass Bitcoins vor allem in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit attraktiver werden könnten. Kritiker warnen vor einer Spekulationsblase, die platzen könnte. Sorge bereitet ihnen vor allem, dass der Markt noch weitgehend unreguliert ist.

In den vergangenen Wochen hatte der Kurs massiv zugelegt. Kommenden Montag will auch die renommierte Chicagoer Terminbörse CME Bitcoin-Terminkontrakte anbieten.

© SZ vom 12.12.2017 / AFP - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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