Opec senkt Fördermenge:Ölpreis schnellt nach oben

Nun also doch: Die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) senkt ihre Fördermenge. Bislang hieß es stets, diese solle wegen des stabilen Ölpreises konstant bleiben.

Die Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec) hat sich Meldungen zufolge darauf geeinigt, ihre Ölfördermenge ab 1. November um 900.000 Barrel auf 24,5 Millionen zu senken (1 Barrel — etwa 159 Liter). Der Beschluss werde noch am Nachmittag formell abgesegnet, hieß es in Wien.

Die Erdöl- und Energieminister der Opec beraten seit Mittwoch in der österreichischen Hauptstadt ihre Förderpolitik für das erste Halbjahr 2004.

Ölpreis zieht sofort an

Der Öl-Preis zog nach der Ankündigung sofort an. In London stieg der Preis für die Nordsee-Sorte Brent zunächst um über 1,00 Dollar auf 26,55 Dollar.

Die Entscheidung kommt überraschend. Vor Beginn der Sitzung meldeten Agenturen noch, es sei "klar, dass die Opec ihre bisherigen Förderquoten beibehalten würde".

Praktisch alle Mitglieder seien gegen Änderungen der derzeit geltenden Obergrenze von 25,4 Millionen Barrel täglich. Grund dafür sei der stabile Ölpreis, der mit aktuell rund 25 Dollar je Barrel genau in der Mitte des vom Kartell angestrebten Preisniveaus zwischen 22 und 28 Dollar liegt.

Der Irak wieder mit am Tisch

An der Sitzung nimmt erstmals seit dem Sturz des Saddam-Regimes auch ein Vertreter des Opec-Gründungsmitglieds Irak teil. Die Teilnahme von Ibrahim Bahr el Ullum, der Ölminister in der von den USA eingesetzten irakischen Übergangsregierung ist, war umstritten gewesen.

Venezuela hatte sich im Vorfeld offen dagegen ausgesprochen, weil das amtierende irakische Kabinett international nicht anerkannt sei. Unmittelbar vor Sitzungsbeginn hatte Caracas seinen Widerstand aber aufgegeben.

(sueddeutsche.de/AFP/dpa)

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