Oktober-Bilanz:Weniger als 2,4 Millionen Arbeitslose

Die Arbeitslosenzahl ist auf einen Rekordwert seit der Wiedervereinigung gesunken - dank der Konjunktur.

Dank der guten Konjunktur sinkt die Zahl der Arbeitslosen im Oktober erstmals seit der Wiedervereinigung unter die Marke von 2,4 Millionen. Die Chancen auf eine Fortsetzung des Aufwärtstrends stehen gut. Das spiegelt sich auch in der steigenden Zahl offener Stellen wider. Die Arbeitslosenquote fiel auf 5,4 Prozent. Der Chef der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef Scheele, sagte: "Auch das ist ein historischer Tiefstand seit 1991." Im Oktober waren 2,389 Millionen Frauen und Männer arbeitslos gemeldet. Das waren 60 000 weniger als im Vormonat und 151 000 weniger als ein Jahr zuvor. "Die sehr gute Entwicklung auf dem Arbeitsmarkt hält an", sagte Scheele. "Durch die kräftige Herbstbelebung sinken Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung im Oktober stärker als üblich."

Die Nachfrage der Betriebe nach Mitarbeitern nehme zu. 780 000 offene Stellen wurden der BA gemeldet, 88 000 mehr als ein Jahr zuvor. Grund dafür ist der Konjunkturboom. Die deutsche Wirtschaft dürfte 2017 das achte Jahr in Folge wachsen und den Aufwärtstrend 2018 und 2019 fortsetzen. Die Stimmung in den Unternehmen ist derzeit so gut wie noch nie. Steigende Konsumausgaben, florierende Exporte, Bauboom und höhere Investitionen tragen derzeit den Aufschwung. Wirtschaftsvertreter forderten Union, FDP und Grüne in den Sondierungsgesprächen zur Bildung einer neuen Bundesregierung auf, sich auf den guten Zahlen nicht auszuruhen. "Das ist kein Selbstläufer", sagte Arbeitgeberpräsident Ingo Kramer, die Zeiten könnten sich schnell wieder ändern. Daher müssten die Lohnzusatzkosten langfristig unter 40 Prozent des Bruttolohns bleiben. Die geschäftsführende Bundesarbeitsministerin Katarina Barley forderte, die Langzeitarbeitslosigkeit müsse wirksam und dauerhaft gesenkt werden.

© SZ vom 03.11.2017 / Reuters - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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