Öllieferungen:Russland und Weißrussland legen Streit bei

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In Telefongesprächen haben die Präsidenten Wladimir Putin und Alexander Lukaschenko einen Kompromiss im Ölstreit erzielt. Wie dieser genau aussieht, war noch nicht bekannt.

Russland und Weißrussland haben sich im Ölstreit auf einen Kompromiss geeinigt.

Leitung frei könnte es schon bald wieder heißen im Pipeline-Streit zwischen Russland und Weißrussland. (Foto: Foto: AFP)

Dies erklärte das weißrussische Präsidialamt in Minsk am Mittwoch. Der Kompromiss sei in einem Telefongespräch zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und seinem weißrussischen Kollegen Alexander Lukaschenko erzielt worden.

Er erlaube eine Lösung des Streits, erklärte der Pressedienst des Präsidenten der Nachrichtenagentur AP. Dies betreffe auch die Belieferung europäischer Staaten mit russischem Öl über Pipelines auf weißrussischem Gebiet.

Verhandlungen auf höchster Ebene

Putin und Lukaschenko hätten ihre jeweiligen Ministerpräsidenten angewiesen, binnen zwei Tagen ein Maßnahmenpaket auszuarbeiten, um den Streit beizulegen. Das Paket soll den beiden Präsidenten am Freitag vorgelegt werden.

Russland hatte am Montag die Einspeisung von Öl in die "Druschba"-Pipeline durch Weißrussland eingestellt und das Nachbarland beschuldigt, Öl aus der Leitung entnommen zu haben.

Weißrussland wies den Vorwurf zurück. Der Lieferstopp betraf neben Deutschland vor allem die Ukraine, Polen, Ungarn, Tschechien und die Slowakei.

Gasstreit als Hintergrund

Weißrussland musste sich zum Jahreswechsel den russischen Forderungen nach einem deutlich höheren Gaspreis beugen: Dem neuen Liefervertrag zufolge zahlt Weißrussland in diesem Jahr 100 Dollar je 1.000 Kubikmeter Erdgas an den russischen Konzern Gazprom.

Das ist mehr als doppelt so viel wie bisher. Zudem führte Russland einen Exportzuschlag von 180 Dollar pro Tonne Öl ein, die an Weißrussland geliefert wird.

Die Regierung in Minsk reagierte darauf am Mittwoch vergangener Woche mit der Ankündigung, rückwirkend zum 1. Januar eine Transitgebühr in Höhe von 45 Dollar pro Tonne russischen Öls zu erheben, das über ihr Gebiet Richtung Westen gepumpt wird.

Verhandlungen waren zunächst ergebnislos verlaufen. Moskau verlangte als Vorbedingung für deren Wiederaufnahme, dass die Regierung in Minsk die Transitgebühr für den Transport russischen Öls nach Westen zurücknimmt.

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