Öl-Kartelle:Benzin könnte billiger sein

Die ständig steigenden Benzinpreise sind nach der Auffassung des Präsidenten des Umweltbundesamts, Andreas Troge, auf fehlenden Wettbewerb unter den Öl-Multis zurückzuführen. Er spricht sich für eine schlagkräftige europäische Behörde aus, um das Kartell zu brechen.

Eine Missbrauchsaufsicht auf EU-Ebene sei nötig, um die Preispolitik der großen Mineralölkonzerne wirksamer kontrollieren zu können, sagte Troge der Berliner Zeitung. Er geht davon aus, dass durch eine solche Behörde die Preise um fünf bis zehn Cent pro Liter Benzin gedrückt werden könnten.

Troge kritisierte auch die deutsche Automobilindustrie. Diese tue zu wenig, um den Spritverbrauch ihrer Wagen zu senken. Während ein neu zugelassenes Benzinauto im Jahre 1990 durchschnittlich etwas mehr als neun Liter auf 100 Kilometer verbraucht habe, seien es 2002 noch immer 7,8 Liter gewesen. "Ich würde mir da mehr Ehrgeiz wünschen", sagte der Bundesamtschef.

Abhängigkeit vom Öl

Troge erwartet weiter steigende Benzinpreise. "Das wird sich im Trend nicht mehr ändern", sagte er. Erneuerbare Energien müssten langfristig weiter ausgebaut werden. Nur so könne die Abhängigkeit vom Öl verringert werden.

Troge forderte ferner den Erhalt der Ökosteuer und den Abbau umweltschädlicher Subventionen. Als Beispiel nannte er die steuerliche Begünstigung von Flugbenzin.

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