Nord-LB:Cerberus bleibt außen vor

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Das Land Niedersachsen und die Sparkassen einigen sich auf Rettungspaket. Niedersachsens Ministerpräsident Weil freut sich, die beiden US-Private-Equity-Unternehmen Cerberus und Centerbridge gehen leer aus.

Die Nord-LB wird vom Mehrheitseigner Niedersachsen und den Sparkassen mit einem bis zu 3,7 Milliarden Euro schweren Rettungspaket gestützt. Das Angebot der beiden Private-Equity-Investoren Cerberus Capital Management und Centerbridge Partners, sich an der angeschlagenen Bank zu beteiligen, wurde damit abgelehnt. "Die heutige Richtungsentscheidung ist die beste aller möglichen Varianten", sagte der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil. Das Land ist bereit, einen Beitrag von bis zu 2,5 Milliarden Euro zu leisten, die Sparkassen-Gruppe will bis zu 1,2 Milliarden Euro beisteuern. Davon wiederum entfallen Kreisen zufolge ein Drittel auf die direkt an der Nord-LB beteiligten Sparkassen und zwei Drittel auf zwei Sicherungstöpfe der Gruppe.

Der Sparkassenverband DSGV hatte seit Monaten versucht, die Banken des öffentlichen Sektors dazu zu bewegen, Geld in die Nord-LB zu stecken. Der Minderheitsaktionär Sachsen-Anhalt sieht weiterhin keine direkte Kapitalzuführung an die Nord-LB vor. Die Gespräche zur Nord-LB würden allerdings noch andauern. Die Landesbank hatte die Finanzkrise ohne Hilfe überstanden, leidet aber seit Jahren unter faulen Schiffskrediten. Die Probleme verschlimmerten sich durch die vollständige Übernahme der Bremer Landesbank im Jahr 2016. Insgesamt hatte die Nord-LB Ende September noch 7,3 Milliarden Euro an faulen Krediten. Die harte Kernkapitalquote lag damals bei 11,8 Prozent. Die Eigner der Nord-LB lehnten zwar eine Beteiligung von Cerberus und Centerbridge ab, signalisierten jedoch, dass die Private-Equity-Unternehmen einen Teil des Schiffsportfolios der Nord-LB kaufen könnten. Die Nord-LB soll sich zukünftig stärker auf das regionale Geschäft konzentrieren. Eine Verlagerung und ein weiterer Abbau von Arbeitsplätzen seien unausweichlich. Das Konzept mit den Sparkassen soll umgehend mit den Aufsichtsbehörden EZB und Bafin sowie der EU-Kommission erörtert werden.

© SZ vom 02.02.2019 / Bloomberg - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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