Nissan-Rückrufaktion:2,56 Millionen Autos mit Motorfehler

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Fehlerhafte Motor-Sensoren haben dem japanischen Autohersteller Nissan die größte Rückrufaktion seiner Geschichte beschert: Das Unternehmen ruft weltweit 2,56 Millionen Fahrzeuge zurück, wie ein Nissan-Sprecher ankündigte.

84.000 davon entfallen den Angaben zufolge auf Deutschland. Betroffen seien 25 Nissan-Modelle, die zwischen April 1998 und Mai 2003 vom Band gelaufen und mit bestimmten Benzinmotoren ausgestattet sind.

460.000 Autos in Europa betroffen

In Europa müssen 460.000 Autos der Modelle Almera, Tino, Primera und X-Trail in die Werkstatt, wie ein Sprecher von Nissan Europa in Paris sagte. Unfälle oder Verletzte habe es aber nicht gegeben.

Als Grund für die Rückrufe nannte Nissan zwei fehlerhafte Sensoren im Motor, die ausgetauscht werden müssten. Andernfalls könnten die defekten Teile bei stärkerer Erwärmung dazu führen, dass das Auto bei der Fahrt plötzlich stehen bleibe oder nach einem Stopp nicht mehr in Gang zu bringen sei.

Erste Hinweise im Dezember

Die ersten Hinweise hatte der Konzern nach eigenen Angaben schon im vergangenen Dezember erhalten, doch sei es erst jetzt gelungen, die Ursache für die Fehlfunktionen zu finden.

Die Kosten für die Rückrufaktion schätzt das vom französischen Renault-Konzern kontrollierte Unternehmen auf insgesamt 15 bis 16 Milliarden Yen (120 bis 127 Millionen Euro). Renault hält 44,4 Prozent an Nissan.

Zu den weltweit betroffenen Modellen zählen der Nissan March, der in Europa unter dem Namen Micra verkauft wird, und das Kompaktmodell Cube. Aber auch Modelle anderer japanischer Hersteller werden von der Rückrufaktion erfasst, darunter der Leone von Subaru und der Mazda Familia, die Nissan für den Subaro-Hersteller Fuji Heavy und für den Mazda-Konzern fertigt.

Über 1 Million Autos in Japan

In Europa ist Großbritannien mit 108.000 Rückrufen das meistbetroffene Land, wie der Sprecher in Paris sagte. In Spanien müssen demnach 31.000, in Italien 25.000 und in Frankreich 20.000 Autos in die Werkstatt. Die mit Abstand meisten Fahrzeuge werden nach Unternehmensangaben mit 1,03 Millionen aber in Japan zurückgerufen.

Nur eine noch größere Rückrufaktion hat es in dem ostasiatischen Land bisher gegeben. Das war 1996, und auch damals war es die Firma Nissan, die 1,05 Millionen Autos in die japanischen Werkstätten rufen musste.

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